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Arbeitsmarkt für BKF: Ihr werdet mehr und älter

13.03.2015 08:00 Uhr
Arbeitsmarkt für BKF: Ihr werdet mehr und älter
Insgesamt gibt es einen positiven Trend für deutsche Berufskraftfahrer auf dem Arbeitsmarkt
© Foto: picture-alliance/Sebastian Kahnert

Die Zahl der Berufskraftfahrer in Deutschland steigt. Über 800.000 waren es bereits im Jahr 2011. Immer mehr aber kommen bald ins Rentenalter.

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Rund 10.000 Menschen mehr als 1999 verdienen ihr Geld als Berufskraftfahrer. 1999 hatte die Agentur für Arbeit in Deutschland 795.079 sozialversicherungspflichtige Berufskraftfahrer registriert, danach wurden es zunächst immer weniger. 2005 wies die Statistik "nur" noch 743.566 Kollegen aus. Seither geht es wieder bergauf.: 2011 waren bei der Agentur für Arbeit 805.228 Beschäftigte gemeldet.

Auffallend ist, dass sich in Ostdeutschland die Zahl der Berufskraftfahrer zwischen 1999 und 2005 wie im Bundestrend von 189.413 auf 167.045 verringert hat und bis 2011 wieder angewachsen ist. Während in Westdeutschland das Niveau 2011 mit 625.874 Fahrern um 20.000 über dem von 1999 liegt (605.666), waren in Ostdeutschland 2011 mit 179.354 immer noch 10.000 Kollegen weniger in diesem Beruf beschäftigt als zwölf Jahre zuvor.

Eher beunruhigend angesichts der an sich positiven Tendenz ist die Entwicklung der Altersstruktur. Waren im Jahr 1999 27.828 Fahrer (3,5 Prozent) unter 25 Jahre alt, so waren es im Jahr 2011 nur noch 19.325 (2,4 Prozent). Noch gravierender macht sich der immer mehr fehlende Nachwuchs an jungen Kollegen in der Altersstufe von 25 bis 35 Jahren bemerkbar. Ein Viertel aller Fahrer war im Jahr 1999 dort anzutreffen (197.180; 24,8 Prozent). Zwölf Jahre später, im Jahr 2011, war es nur noch jeder siebte Fahrer (110.316; 13,7 Prozent) in diesem Segment.

Schon im Jahr 1999 war ein Anteil der älteren Berufskraftfahrer hat seitdem stetig zugenommen. 2005 hatten schon 30 Prozent das 50. Lebensjahr überschritten, 2011 waren es vier von zehn Fahrern (39,2 Prozent).

Der Anteil von Frauen im Fahrerjob hat zwar in den vergangenen Jahren von 28.977 auf 37.846 zugenommen, bleibt aber mit insgesamt 4,7 Prozent eher klein. Nicht einmal jede(r) zwanzigste Fahrer(in) ist eine Frau. Ebenso nahezu unverändert blieb der Anteil der Ausländer, die bei deutschen Firmen als Berufskraftfahrer tätig sind: 1999 waren es sieben Prozent, 2011 neun Prozent.

ZAHL DER ARBEITSLOSEN LKW-FAHRER GEHT ZURÜCK

Auch nach dem Zeitraum der vorliegenden Langzeitstatistiken scheint sich der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt für Lkw-Fahrer fortzusetzen. Deutschlandweit waren im Januar 2014 36.546 Fahrer arbeitslos gemeldet, 25.005 im Westen, 11.541 im Osten. Im Januar 2015 waren es mit gesamtdeutsch 32.775 um 3771 weniger.

56.593 Arbeitssuchende gab es noch im Januar 2014. Das sind diejenigen, die zwar nicht arbeitslos sind, aber eine (andere) Stelle als Berufskraftfahrer finden wollen. Auch ihre Anzahl hat sich innerhalb eines Jahres bis Januar 2015 um 5000 auf 51.827 verringert.

Dieser Entwicklung stehen die gemeldeten freien Stellen für Fahrer gegenüber. 8294 waren es im Januar 2014. Ein Jahr später, im Januar 2015 waren es schon 10.144 offene Stellen, fast 2000 mehr. Knapp 8000 Fahrer werden im Westen gesucht, mehr als 2000 im Osten. Die Job-Aussichten verbessern sich. Über die Bezahlung und Arbeitsbedingungen bei den Fahrer suchenden Betrieben gibt die Statistik keine Auskunft .

Dem steigenden Bedarf an LKW-Fahrern trägt auch das Engagement der Arbeitsagentur im Rahmen von Weiterqualifizierungsmaßnahmen Rechnung. Zwischen Oktober 2012 und September 2013 nahmen 30.986 Arbeitssuchende an einer Weiterbildungsmaßnahme mit dem Schulungsziel Berufskraftfahrer Lkw teil. Zwischen Oktober 2013 und September 2014 waren es mit 33.670 fast um 3000 mehr. Von insgesamt 312.660 Arbeitslosen, die deutschlandweit an Weiterbildungsmaßnahmen zur Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt teilnehmen, hat mehr als jeder Zehnte das Ziel BKF (Lkw).

Der prozentuale Anteil deutscher Lkw am Gesamtverkehr sinkt, während der Anteil ausländischer Lkw zunimmt. Ebenso sinkt der Anteil in Deutschland zugelassener Lkw am grenzüberschreitenden Güterverkehr. Trotzdem ist die Fahrleistung deutscher Lkw weiter gewachsen. Die Anzahl der Fahrer wächst. Der Bedarf an Fahrern wächst. Daran dürft e sich in den kommenden Jahren nichts ändern, zumal sich immer weniger Nachwuchs finden lässt.

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