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Der neue Scania: Mit Spaß die Welt retten

01.09.2016 08:00 Uhr
Der neue Scania: Mit Spaß die Welt retten
Der "R" wird weiter Topseller bleiben und bietet viel mehr Platz als sein Vorgänger
© Foto: Scania

Unter dem Motto "Driving the Shift" moderierte Scania ein nachhaltiges Transportforum mit hochkarätigen Rednern - und stellte "nebenher" die neue Generation vor, die wieder mit Fahrspaß und V8 bis 730 PS punktet.

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Sogar Kofi Annan, der siebte Generalsekretär der Vereinten Nationen - er wurde 2007 von Ban Ki-moon abgelöst - gab sich die Ehre: Annan sprach am 23. August in Paris auf Scanias "nachhaltigem Transportforum" über die Zukunft des Transports, der künftig grüner, globaler und natürlich nachhaltiger werden soll. Das und das lange Schweigen der Schweden bezüglich ihres neuen Autos ließen ganz Großes erwarten.

Für zehn Jahre Entwicklungszeit und rund zwei Milliarden Euro Investitionsvolumen ist das Ergebnis jedoch etwas ernüchternd. Die Fans werden dennoch aufatmen: der Neue kommt wieder mit V8-Motoren und wurde noch mehr auf Fahrspaß getrimmt! Er soll dabei bis zu fünf Prozent sparsamer sein als der Vorgänger, was die Schweden vor allem der verbesserten Aerodynamik und optimierten Antriebssträngen zuschreiben.

Die neuen Kabinen wurden zusammen mit Porsche Engineering entwickelt und blieben ähnlich nah am Vorgänger, wie der 911 der Sportwagenschwester das immer tut. Statt des R-Modells übernimmt der neue "S" mit 2,07 Meter Stehhöhe und ebenem Kabinenboden, der über vier Stufen erklommen werden muss, die Krone. Unterhalb des "S" werden weitere 23 Varianten folgen.

Richtung Porsche entwickelte sich laut derer, die den Neuen schon fuhren, auch das Fahrverhalten - immer schon die absolute Sahneseite von Scania: Nachdem die Kabinen fünf Zentimeter nach vorn rückten und der Schwerpunkt gesunken ist, fährt sich die neue Generation knackiger denn je.

Und sicherer ist sie laut Göran Hammarberg, dem Chef der Kabinenentwicklung, natürlich auch. Neben der Verwendung von hochfesten Stählen soll auch deren Verbindung neue Maßstäbe in Sachen Leichtbau und Stabilität setzen. Die Strukturelemente werden entweder gepresst oder gewalzt und danach mit verschiedenen Schweiß- und Klebetechniken oder Laserlöten miteinander verbunden. Dazu kommen optional erstmals im Lkw Seitenairbags. Die Zugehörigkeit zum VW-Konzern nutzte Chefdesigner Kristofer Hansén auch gleich, um die Spaltmaße und Toleranzen zu minimieren, was die Wertigkeit des gesamten Fahrzeugs hebt und hilft die Aerodynamik zu verbessern. Da man die Kabinen verlängerte und neu einrichtete, bieten sie fühlbar mehr Platz, wozu auch erhöhte Dächer beitragen - selbst das "Standarddach" wuchs um zehn Zentimeter nach oben.

Der Fahrersitz rückte um 65 Millimeter nach vorn und 20 Millimeter nach außen, was mit der abgesenkten Armaturentafel, der größeren Scheibenfläche, den optimierten A-Säulen und den schlankeren Türverkleidungen die Übersichtlichkeit verbessert.

IM "S" IST DAS UNTERE BETT OPTIONAL EINEN METER BREIT

Große Kollegen dürften vom erweiterten Sitzverstellbereich profitieren. Trotzdem ließen sich Hansén und sein Team nicht dazu hinreißen, die bereits seit der 3er-Serie überragende Ergonomie anzutasten und hielten sich streng an die "Vorgaben der Vorfahren", die alle mit bester Bedienbarkeit punkteten. Optimiert wurden die Haptik, die jetzt wirklich wertiger ist als in jedem anderen Lkw, sowie die Spiegel, Scheibenwischer und Scheibenwaschanlage.

Die im Fernverkehr oft kritisierten Betten konzipierte man neu und bietet in der S-Kabine jetzt zwei 80 Zentimeter breite Liegen an, wobei die untere bei Bedarf gar auf einen Meter verbreitert werden kann. Dazu verbesserte Scania gleich die Verdunklungsvorhänge ...

Dank des modularen Armaturentafelkonzeptes ist jetzt eine unterschiedliche Belegung von Tastern oder Schaltern möglich. Der Lichtschalter wanderte in die Türverkleidung! Die Isolierung aller Kabinen wurde verbessert, um den Energieverbrauch der Klimaanlagen respektive Standheizungen zu reduzieren. Die Klimatisierung selbst entwickelte Scania komplett neu, ebenfalls vorgesehen ist jetzt der Einbau von Zusatzheizungen. Letztere können in die Standard-Klima integriert und über sie gesteuert werden, was für eine bessere und leisere Luftverteilung sorgen soll.

Die Infotainmentsysteme wurden überarbeitet und bieten jetzt wahlweise einen Fünf- oder Sieben-Zoll-Bildschirm. Volldigitale Instrumente und Kameras statt der Außenspiegel sind dann laut einem Insider die nächtste Ausbaustufe.

Und wie fährt sich der Neue? Laut dem oben zitierten Insider "überragend". Denn die um 50 Millimeter nach vorn versetzte Vorderachse reduziert erwartungsgemäß nicht nur die Nickbewegungen der Frontlenkerkabine, sondern sorgt auch für mehr Bodenfreiheit. Und dass der Bremsweg zusammen mit den stärkeren Stoppern beim 40-Tonner in voller Fahrt um fünf Prozent kürzer ausfällt, kann man angeblich ebenfalls fühlen. Dafür verbaut Scania an der Vorderachse jetzt 30-Zoll-Bremszylinder.

SCHALTET JETZT DOPPELT SO SCHNELL: OPTICRUISE

Auch Details wie die elektrohydraulisch gelenkten Nachlaufachsen - jetzt für neun Tonnen - ging Scania an und konnte dort den Lenkwinkel von 14 auf 19 Grad erhöhen und 30 Kilo Gewicht sparen.

Dezenter fielen die Optimierungen bei den Motoren aus, die alle drei Prozent sparsamer sein sollen als die Vorgänger und mit extra langer 2,35er-Achse kombiniert werden können. Die 13-Liter-Maschinen stellten die einst AGR-favorisierenden Schweden jetzt komplett auf "SCR only" um, die Turbos blieben konservativ-robust mit fester Geometrie. Überarbeitete Brennräume und Injektoren sollen 0,2 bis 0,5 Prozent Diesel sparen, wozu die allgemein höheren Betriebstemperaturen und die thermostatische Ölkühlung beitragen. Ein weiteres Prozent Ersparnis soll der direkt angetriebene Kühlerlüfter holen.

Volvos Doppelkupplungsgetriebe setzt Scania eine serienmäßige Vorgelegewellenbremse entgegen. Statt Synchronringen zur Synchronisierung der unterschiedlichen Drehzahlen von Vorgelege- und Hauptwellen beim Schalten stuft Opticruise via Vorgelegewellenbremse hoch. Das verkürzt die Drehzahlanpassung beider Wellen und das Wechseln der Gänge massiv. Markus Mackaldener, Chef der Getriebeentwicklung, verspricht mit rund 0,4 Sekunden Schaltzeit fast eine Halbierung der aktuellen Zeiten. Außerdem soll so der Ladedruck besser erhalten und das Schaltgefühl trotzdem weicher werden. Das fällt vor allem bei schweren Anfahrbedingungen und beim Beschleunigen in Steigungen auf.

Neben dem Seitenairbag kann der Abstandsregeltempomat ACC jetzt auch niedrige Geschwindigkeiten bis zum Stillstand regulieren. Denn neben der Ökologie will Scania auch die Sicherheit optimieren - und den Fahrspaß. In Anbetracht des nachhaltigen Transportforums zur Rettung der Welt ein vergleichsweise gestriger Wert - aber der absolut Wichtigste für die Marke Scania!

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