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Fahrbericht Tatra T815-7: Pistenalarm!

06.08.2015 08:00 Uhr
Fahrbericht Tatra T815-7: Pistenalarm!
Wenn Geschwindigkeit zählt: Tatra T815-7
© Foto: Tatra

Entgegen seiner Optik meistert der Tatra T815-7 auch schweres Gelände sehr sanft.

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Der letzte T815-7, den wir fuhren, war ein wildes 8x8-Minenfahrzeug für Australien, mit überraschend guten Manieren. Die zeigt auch der 6x6 mit THT-Feuerwehraufbau: Ein Dreh am Schlüssel und der luftgekühlte V8 fällt in einen seidigen Leerlauf. Statt Allison-Automaten werden die Fahrstufen diesmal per Norgren-Halbautomat sortiert, die aus der Tatra-eigenen 14-Gang-Handschaltung eine Art "Telligent"-Box macht: Fahrstufe per "plus" oder "minus" am Schaltknauf vorwählen, dann piept es und der Tritt auf die Kupplung legt die gewählte Fahrstufe ein.

Der V8 behält seine Manieren auch bei höheren Drehzahlen. Die 2100 Newtonmeter Maximaldrehzahl liegen bei 1100 Touren an. Im Einsatz dreht man den Euro-5-V8 gern eine Idee höher als neuere Euro-6-Aggregate - die oft schon ab gut 900 Touren maximale Kraft bieten. Doch wenn es brennt, muss es schnell gehen! Also übernimmt Tatra-Testfahrer Hynek Tomke den T815-7 und donnert eine blau (bis 25 Prozent Steigung) gekennzeichnete Skipiste hinauf: In der ersten engen Kurve müsste der Lkw kippen, doch dank Zentralrohrrahmen mit einzeln aufgehängten Halbachsen klebt er auf dem Schotter wie ein Kart.

DIE MITFAHRER SCHICKEN STOSSGEBETE GEN HIMMEL

Das überzeugte einen ortsansässigen Feuerwehrhauptmann, der sonst andere Marken fährt: "Wenn wie bei uns Geschwindigkeit zählt, kommen wir am Tatra eigentlich nicht vorbei", erklärt er. Hynek lässt derweil die Norgren-Box piepen und hält den roten Kasten auf Speed. Die Mitfahrer haben sich mittlerweile an den breiten Haltegriff gekrallt und beten, dass nichts entgegenkommt.

Nur eine Haarnadelkurve kann Tomke bremsen und zwingt ihn zu einem Rangiermanöver: Handlichkeit gehört mit der indirekt übersetzten Lenkung nicht zu den Tatra-Stärken. Dann wechselt Hynek kommentarlos die Piste: Rot statt blau ist jetzt angesagt (das bedeutet bis zu 40 statt 25 Prozent Steigung). Nur wenn den Reifen wegen zu weichem Untergrund die Traktion auszugehen droht, holt der Testfahrer eine Sperre dazu. Oben angekommen wendet er.

Die Mitfahrer krallen sich noch fester an die Haltestange: Jetzt fliegt der Tscheche bergab - bis sein Kollege mit Tatras Euro-6-Phoenix-Doppelkabine entgegenkommt:

Tomke dreht kurz am Lenkrad und wir fahren praktisch ohne Geschwindigkeitsverlust offroad neben der Piste weiter. Die Halbachsen "neutralisieren" den Untergrund förmlich, während Kabine und Aufbau von dessen Unbilden praktisch unbehelligt bleiben und kaum Verwindungsarbeit zu leisten ist.

Am Ende steigt man erleichtert aus: Entgegen seiner martialischen Optik zeigte sich der T815-7 einmal mehr als geschmeidiges und schnelles Pistentalent.

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