Die Teststrecken führen vom Lübecker Hafen zu einem Logistikzentrum in Reinfeld (25 Kilometer) und vom Gewerbegebiet Darmstadt-Nord zum südlichen Teil des Frankfurter Flughafens (15 Kilometer). Dafür werden auf den Autobahnen A 1 und A 5 je sechs Kilometer elektrifiziert, das heißt, die Lkw werden über eine 5,5 Meter hohe Oberleitung mit Strom versorgt. Auf den beiden Versuchsstrecken werden ab Anfang 2019 je fünf Prototypen von Scania eingesetzt. Die elektrisch fahrenden Lkw sollen so viel Strom aus der Oberleitung ziehen, dass die Batterie für den restlichen Teil der Fahrt ausreichend geladen ist.
In Schleswig-Holstein nimmt die Spedition Bode an dem Feldversuch teil, in Hessen haben mit der Spedition Schanz, Meyer Logistik sowie der Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main bereits drei Unternehmen verbindlich ihre Teilnahme zugesagt.
30 mit Elektrostrom gefahrene Kilometer sollen ausreichen, um weitere 80 Kilometer mit Batterie zurückzulegen. Das könnte noch verbessert werden. Nach Einschätzung des Ministeriums eignen sich 5000 der 13.000 Autobahn-Kilometer Deutschlands für Verkehr mit Oberleitungs-Lkw. Unter optimalen Bedingungen reiche die Bespannung von 400 Kilometern aus, um auf dem gesamten Autobahnnetz Oberleitungs-Lkw einzusetzen.