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IAA: News in Sachen LKW-Sitz

09.11.2014 08:00 Uhr
IAA: News in Sachen LKW-Sitz
Edles für edle LKW: Der Bezug des Westernsitzes von Recaro ist teilweise aus Straußenleder
© Foto: Sabine Köstler

Massagefunktionen, Rettungssitz, Straußenleder: Der TRUCKER sah sich die Neuheiten auf der IAA genau an.

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Passiert ein Unfall, kann der Fahrersitz lebensrettend sein. Es gibt aber auch Gefahren: Ein (luftgefederter) Sitz kann sich unvermutet absenken und einen verletzten Fahrer zusätzlich gefährden. Isringhausen brachte zur IAA deshalb den Rescue-Sitz NTS 2 Premium mit. "Wir haben damit auf Auswertungen universitärer Unfallforschung reagiert", berichtet Michael Steinmetzer, Gruppenleiter Konstruktion. Durch das Auslösen einer Absperrventil-Vorrichtung kann der Retter mit zwei Handgriffen eine Verriegelung der Luftfeder vornehmen, sodass der Sitz in der Unfallposition verbleibt. Falls nötig, lässt sich mit dem integrierten Ablassventil die Absenkung einleiten.

Der komplett elektrifizierte Sitz NTS 2E speichert die individuellen Einstellungen jedes Fahrers und ruft die Daten von einer Fahrerkarte ab, sobald sie eingesteckt ist. NTS 2 Fussi ist ein Beifahrer-Funktionssitz. Er ist klappbar und gibt Stauraum frei. Der NTS 2 Slim hat eine schmalere Rückenlehne, die den Durchstieg nach hinten erleichtert. Bequemer wurden die Sicherheitsgurte. Beim Auszug "normal" straff, wird die Spannung nach wenigen Zentimetern geringer, sodass der Gurt besonders leicht aufliegt.

Recaro zeigte neben einem Westernsitz ein "Lichtkonzept": Lichttransportierende Kunststofffasern sind mit LED-Modulen verbunden und im Bezugsstoff eingewebt. Das hebt die Sitzkonturen attraktiv hervor. Der Fokus, so Tilman Schäfer, Pressesprecher Automotive Seating, liegt allerdings neben Sicherheit und Robustheit (Auslegung auf 1,5 Mio. Kilometer) auf der Gesundheit des Fahrers und dessen Komfort. Einige Sitze sind von der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.V. zertifiziert.

"Die Gesunderhaltung des Fahrers wird für Speditionen immer wichtiger", ist Schäfers Erfahrung. "Das Arbeitsumfeld muss attraktiv sein und der Sitz und die Ergonomie gewinnen an Bedeutung." In Erprobung sind Massagesysteme: In variablen Stufen pulsieren die elektronisch gesteuerten Luftkissen der Lordosenstütze. Neu sind antimikrobiell beschichtete nässeabweisende Stoffe. Ein verschüttetes Getränk wischt man einfach ab. "Climate Fabric" dagegen sorgt für einen besseren Abtransport der Feuchtigkeit der Haut. Alle Stoffe sind rutschhemmend - dazu ein Hinweis von Tilman Schäfer, denn manche Fahrer legen Kugelmassage- oder andere Auflagen auf ihren Sitz: "Glatte Stoffe oder Kugeln werden bei einem Unfall zur Abschussrampe. Das Becken rutscht unter dem Gurt durch, der Gurt drückt in die Organe. Das kann gravierende Verletzungen im Bauch verursachen."

Die Grammer AG gönnte ihrem MSG 115- Sitz weitere elektromotorisch angesteuerte Sitzverstellfunktionen. Auf der IAA stand ein Beifahrersitz mit "Fold-/Flat-Funktion"; man kann ihn quasi als Tisch nutzen. In Arbeit sind laut Uwe Bertram "aktive" bzw. aktivierende Systeme: Elektronisch gesteuert verschieben sich Sitzstützen so, dass das Becken des Fahrers bewegt wird und ihn immer wieder in eine neue Sitzhaltung bringt. Auch Sitzbeleuchtung ist bei Grammer ein Thema, genauso wie leichte Sitze, die man außerhalb des LKW benutzen kann. Ein elektrifizierter Sitz, der die Einstellungen des Fahrers speichert und per App bedienbar ist, ist in Vorbereitung.

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