Die Mitarbeiter von Aufgaben entlasten, die niemand gerne macht: So lautete bei der emsländischen Firma Schulte & Bruns die Motivation für die Anschaffung dieses besonderen Iveco Eurocargo. Das Unternehmen muss täglich viele mit Baustoffen beladene Bahngüterwagen entladen. Dafür wird ein Lkw mit mobilem Förderband eingesetzt. Das ständige Stopand-go zwischen den Bahnwaggons wollte das Unternehmen gerne teilautomatisieren.
DER EINZIGE EUROCARGO, DER IM LEERLAUF FÄHRT
Auf offene Ohren stieß man bei Iveco, wo man zusammen mit dem Fördertechnikspezialisten Apullma einen Eurocargo mit Funkfernbedienung ausrüstete. Das Besondere: Das Fahrzeug bewegt sich, ohne dass ein Gang eingelegt ist. Möglich macht das die Apullma-Technik. Beidseitig hinter den Zwillingsrädern sind Andruckräder montiert, die mithilfe von Hydraulikzylindern von hinten an die Reifen gepresst werden. Ein Elektomotor mit integrierter Bremse überträgt das Drehmoment über ein Getriebe an die Andruckräder. Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert auch die Lenkung des 252 PS starken Eurocargo.
Zum Entladen wird der Iveco ferngesteuert parallel zum Bahnwaggon positioniert. Ebenfalls per Fernbedienung wird dann das Förderband um 90 Grad gedreht und die Entladung kann beginnen. Danach pressen sich die Antriebsräder erneut an die Zwillingsreifen, um zum nächsten Waggon vorzurücken.
Laut Schulte & Bruns wird sich die teure Anschaffung schnell amortisieren, weil ein zweiter Mitarbeiter, der sonst die Rangieranweisungen geben müsste, entfällt. Zudem kann der Eurocargo außerhalb der Entladevorgänge wie ein normaler Lkw eingesetzt werden.