Wer zwischen 22 und 6 Uhr morgens arbeiten muss, ist hohen psychischen und körperlichen Belastungen ausgesetzt, warnt die Barmer Gesundheitskasse. Der Körper muss zu Zeiten leistungsfähig sein, in denen er sich eigentlich erholen sollte. Besonders wichtig für Nachtarbeiter sei regelmäßiges und nicht zu schweres Essen.
Möglichst viel Kontinuität im Tagesablauf kann dem Körper helfen, nicht so aus dem Takt zu geraten, so Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer. Innerhalb von 24 Stunden sollten Schichtarbeiter sechs Mahlzeiten zu sich nehmen, rät sie: als Hauptmahlzeiten zu Hause das Mittag- und das Abendessen, dazwischen ein kleiner Snack. Vor dem späten Arbeitsbeginn sei ein kaltes oder warmes Abendessen sinnvoll, zum Beispiel ein Gemüseauflauf oder mageres Fleisch/Fisch mit Nudeln, Reis oder Kartoffeln.
Nachts stellt der Magen-Darm-Trakt auf Sparflamme um und stellt weniger Verdauungssäfte zur Verfügung. Dann sind laut der Ärztin leicht verdauliche Mahlzeiten gut: "Da nachts die sinkende Körpertemperatur zu Müdigkeit führt, kann während der ersten Pause eine kleine warme Mahlzeit den Körper etwas aufwärmen und den Schlafmodus ein wenig vertreiben. Es kann auch eine Tasse heißer Tee oder Brühe sein."
Zwischen 3 und 4 Uhr morgens dürfe es ein kohlenhydrat- und eiweißreicher Snack sein wie Obst, ein Müsli oder ein Brot mit fettarmem Belag. "Das verhindert das Absenken des Blutzuckerspiegels und die Leistungsfähigkeit und Konzentration werden gefördert." Der Nachtschicht solle zu Hause noch ein kleines Frühstück folgen. Das helfe, abzuschalten und besser in den Schlaf zu finden.