In der Diskussion um eine Neureglung zur Organspende haben die Bundesregierung und der Bundesgesundheitsminister einen Kompromiss gefunden: die so genannte "freiwillige Entscheidungslösung".
Sie sieht vor, dass bei jedem Bürger brieflich angefragt wird, ob man nach dem Tod bereit ist, Organe zu spenden. Die Frage kann bejaht, verneint oder auch nicht beantwortet werden. Auch ein Widerruf oder eine Änderung der Erklärung ist jederzeit möglich. Es kann auch erklärt werden, nur bestimmte Organe spenden zu wollen.
In Deutschland warten zur Zeit rund 12.000 Menschen auf ein Spenderorgan. Jeden Tag sterben drei Menschen, weil sie nicht rechtzeitig ein Spenderorgan bekommen.
Laut einer Untersuchung der Barmer-GEK glauben 69 % der Deutschen, dass eine solche Regelung die Organspende-Bereitschaft erhöhen würde. 66 % gaben sogar an, dass sie "bestimmt" oder zumindest "wahrscheinlich" in eine Organspende einwiligen würden.
Bereits im Sommer 2012 könnte der geplante Gruppenantrag der Fraktionen zum Gesetz werden. Dann sollen die Deutschen durch die Krankenkassen nach ihrer Spendebereitschaft gefragt werden. Die Erklärung soll auf einem Organspendeausweis dokumentiert werden. (SK)
Organspende: Bürger werden befragt
05.04.2012 16:07 Uhr
Breite Zustimmung für die geplante Neuregelung laut Barmer-Untersuchung