„Wir arbeiten bereits an Rückrüstlösungen für die kommenden Euro-6-Triebwerke, um die Fahrzeuge nach der Rücknahme außerhalb der EU vermarkten zu können.“ Diese kuriose Neuigkeit ließ Oliver Hey, bei MAN für die Markteinführung der Euro-6-Motoren zuständig, anlässlich einer Fachkonferenz der VerkehrsRundschau, einer Schwesterzeitschrift des TRUCKER verlauten. Auch Scania-Vertriebsdirektor Christian Teichmann sowie Hubertus Goldkohle, Vertrieb Daimler AG, bestätigten die Entwicklung solcher Rückrüst-Kits. Die aktuelle Technik zur Erlangung der kommenden Schadstoffnorm stelle für den Service in Zweit- und Dritt-Vermarktungsländern eine solch große Hürde dar, dass sich Euro 6 dort kaum vermarkten ließe.
Wie genau die Rückrüstung aussehen soll, wollten die anwesenden Experten nicht verraten. Rein technisch bedarf es jedoch für die Euro-5-Norm – mit Ausnahme einiger Scania-Motoren – keiner Abgasrückführung und auch der Dieselpartikelfilter wäre unnötig.
Da die Abgesandten der Hersteller die Aufnahme des EU-Marktes für gebrauchte Euro-6-Fahrzeuge erst einmal als begrenzt ansehen, werden wohl einige junge Gebrauchte zurückgerüstet. Was unter anderem dazu führen könnte, dass die Restwerte von Euro-6-Fahrzeugen nach drei Jahren sogar niedriger sein könnten als bei Euro 5. (gg)
Aus Euro 6 mach Euro 5
19.06.2012 11:12 Uhr
Die LKW-Hersteller arbeiten bereits an Systemen, die Euro-6-LKW zurück auf Euro 5 bringen.