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Autonomes Fahren: Pilotprojekt soll auch Lkw-Fahrermangel entgegenwirken

18.01.2023 13:41 Uhr | Lesezeit: 5 min
Container_Handling_HHLA
Das Pilotprojekt in Tallinn ist das erste Projekt von Fernride an einem Containerterminal
© Foto: HHLA AG

Bei einem Pilotprojekt der HHLA im Containerterminal von Tallinn kommt die Technik des Start-ups Fernride zum Einsatz.

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Am HHLA TK Estonia Terminal im estnischen Tallinn sollen im Rahmen eines Pilotprojekts Lösungen für die Automatisierung von Lkw in der Praxis entwickelt werden. Für dieses Pilotprojekt für hochautomatisierte und elektrische Containerlogistik hat HHLA Next, die sogenannte Innovationseinheit der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), in das Münchener Start-up „Fernride“ investiert. Man wolle mit dieser Investition, „die Automatisierung und Nachhaltigkeit in der Logistik weiter vorantreiben und dem Lkw-Fahrermangel entgegenwirken“, so die HHLA.

Den Mehrwert von Fernride sieht die HHLA „in der schrittweisen steigenden Autonomie der Lkw und Zugmaschinen“, da das Unternehmen auf eine Kombination aus bereits verfügbarer autonomer Technologie der Fahrzeuge sowie menschlicher Expertise im Fernbetrieb setzt, die unmittelbar im Regelbetrieb eingesetzt werden könne. Dies könne auch den Weg zu einer nachhaltigeren Logistik beschleunigen. „Mit Fernride beteiligen wir uns an einem Unternehmen, das bereits eine einsatzfähige Lösung mit einem Partnernetzwerk bei angesehenen Firmen aus Industrie und Logistik mit sehr guten Ergebnissen umgesetzt hat“, sagte Simone Lode, Geschäftsführerin HHLA Next.

Das IT-Start-up Fernride, das nach eigenen Angaben rund 100 Mitarbeiter beschäftigt, stattet Lkw und Zugmaschinen mit Sensoren und Kameras aus, so dass diese über das Mobilfunknetz ferngesteuert werden können. An einem Bildschirmarbeitsplatz, der einem Fahrzeug-Cockpit nachempfunden ist, übernehmen Teleoperatoren die Fernsteuerung der Fahrzeuge. Der Teleoperator empfängt und sendet gezielt Befehle in Echtzeit, indem er Gaspedal, Bremse, Lenkrad und Joystick bedient. Durch die Daten aus dem Realbetrieb können die Algorithmen von Fernride weiter trainiert werden, um weitere Autonomiefunktionen auszurollen.

Mit dieser neuen Technologie soll der Einsatz von Lkw-Fahrern flexibler gestaltet werden, was sich positiv auf Betriebsabläufe auswirke. Die Möglichkeit der Fernarbeit steigere zudem die Attraktivität des Berufsbildes sowie die Sicherheit auf dem jeweiligen Betriebsgelände, so die Idee.

„Die HHLA ist der perfekte Partner für den Einsatz unserer Plattform für autonomes, elektrisches Trucking im Bereich der Häfen“, sagte Hendrik Kramer, CEO von Fernride. „Die Vorteile der Fernsteuerung können innerhalb von Hafengeländen bereits von einem Teil der Belegschaft aktiv genutzt werden. Mit unserer Lösung können nun auch Lkw-Fahrer davon profitieren. Die HHLA teilt unsere Ambitionen, diese Technologie international zu skalieren – der Hafen in Tallinn bietet ideale Bedingungen, um den Grundstein dafür zu legen.“

Das Pilotprojekt am HHLA TK Estonia Containerterminal in Tallinn ist das erste Projekt von Fernride an einem Containerterminal. Ziel dabei sei es, die Betriebszuverlässigkeit der Technologie im Bereich des automatisierten Container Handlings zu beurteilen und die Technologie auf zukünftige Geschäftsmöglichkeiten hin zu validieren. (tb)

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