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Gut für Prestige oder Geldbeutel?

08.04.2008 23:13 Uhr
Gut für Prestige oder Geldbeutel?

Volvo will mehr! Mit 660 PS stellt der FH 16 die gesamte Konkurrenz in den Schatten. Ob Größenwahn oder sinnvoller Antrieb für 60 Tonnen klärt der Vergleichstest zwischen FH480 und FH520 mit 40 Tonnen.

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Der "King of the Road" kommt nach wie vor aus Schweden. Mit 660 PS hat Volvo die Latte extrem hoch gelegt. So hoch, dass man sich fragt, ob das Flaggschiff FH16 nicht übers Ziel hinausschießt. Solange der Diesel noch unter einem Euro kostete, stieg die durchschnittliche Leistung der Fernverkehrs-LKW immer weiter. Zehn PS pro Tonne sind fast schon banal, elf bis zwölf normal – und es geht weiter. Volvos FH16 stellt beim 40-Tonner 16,5 PS pro Tonne bereit und selbst im 60-Tonner bleiben noch elf übrig. Dagegen nehmen sich FH480 und FH520 schon fast ärmlich aus. Die VerkehrsRundschau bat die drei Hochleistungs-LKW in ihrer Heimat zum Bruderduell. Der Testbericht: Zum Test erschienen: FH480 Globetrotter Euro 4 und FH520 Globetrotter XL Euro 5 mit 40 Tonnen Gesamtgewicht sowie der FH16-660 Euro 4 mit 60 Tonnen. Jede Kombination umrundete die Teststrecke drei Mal. Performance Seit Einführung des neuen FH16 liefert Volvo auch den großen Sechszylinder mit I-Shift-Schaltautomatik. Im 660er mit 3100 Nm maximalem Drehmoment kommt eine Overdrive-Version zum Einsatz. Dieses Getriebe arbeitet wirklich optimal. Die 60 Tonnen Gesamtgewicht machen sich nur an hochprozentigen Steigungen bemerkbar. Volvos Marketingstrategie, auch bei 60 Tonnen auf einen Retarder zu verzichten, geht nicht auf. Im Gefälle kann der Zug 80 km/h ohne Beibremsen nicht halten. Mit 40 Tonnen im FH520 kann man mit VEB+ schon eher leben. Doch bereits der FH480 mit Standard-VEB lässt schnell den Wunsch nach einem Retarder aufkommen. Fazit: Nur der Retarder erlaubt eine sichere, schnelle und entspannte Fahrweise. Auch wenn sich beim Fahren zwischen Euro 4 und Euro 5 kein Unterschied bemerkbar macht, hört man die Differenzen. Der FH16 klingt kraftvoll, mit dezentem Bass, akustisch stets im Hintergrund. Der 480er mit Euro 4 klingt deutlich heller. Dem Ruf nach maximaler Sicherheit werden die drei Test-LKW mit ESP, Abstandstempomat, Spurbindungsassistent sowie neuerdings einer als "Hill-Start-Aid" bezeichneten Rollsperre voll gerecht. Fahrwerk und Bremsen Bei Fahrwerk und Bremsen zeigen sich alle FH über jeden Zweifel erhaben. Kritik erntet dafür die um die Mittellage leicht schwammige Lenkung. Um eine möglichst gute Aerodynamik zu erreichen, ist das Hochdach des FH stark eingezogen. Das spart Kraftstoff, verkleinert aber die oberen Staufächer. Für Fahrer eines Sattelzuges ist der Komfort im dreiachsigen FHH16-Motorwagen prächtig. Hier schlägt kein Trailer ins verlängerte Rückgrat und Fahrbahnunebenheiten filtert der lange Radstand fast ausnahmslos aus. Allerdings geht etwas Wendigkeit verloren. Bleibt am Ende die zentrale Frage, welcher LKW seine Transportaufgabe am wirtschaftlichsten erledigt. Wer auf den 60-Tonner getippt hat, liegt nur teilweise richtig. Der rollt – völlig unerwartet – mit dem FH480 beim Tonnenkilometer-Verbrauch gleichauf! Offensichtlich ist Volvo mit 660 PS etwas übers Ziel hinausgeschossen. Andere Tests des VR-Testressorts haben gezeigt, dass sich auch 60 Tonnen mit 520 PS wirtschaftlicher bewegen lassen. Die Frage, wie sinnvoll diese Leistung bei 40 Tonnen ist, stellt sich demnach nur bedingt. Wachsende Verkehrsdichte, Staus und Überholverbote machen elf PS pro Tonne ratsamer. So gesehen ist selbst ein 480er überflüssig. (gg) VerkehrsRunschau.de Online-Tipp: Den ausführlichen Vergleichstest lesen Sie in der VerkehrsRundschau 51-52 vom 22. Dezember 2006. Bilder sind wie immer untern auf dieser Seite in einer Bildergalerie zu finden. Viel Spaß beim Anschauen!

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