Nein, man wolle keinesfalls in den Trailer-Bau einsteigen, versicherten die Mercedes-Verantwortlichen bei der Enthüllung ihrer neuesten Aerodynamik-Studie. Trotzdem richteten die Entwickler ihr Augenmerk hier ausnahmsweise auf das Hinterteil eines Sattelzugs. Und das Ergebnis macht nicht nur optisch einiges her. Viel wichtiger ist das Spriteinsparungspotenzial des Aerozugs, das Mercedes aufgrund des um 18 Prozent verringerten Luftwiderstands mit bis zu fünf Prozent angibt. Den mit acht Prozent größten Anteil an der besseren Windschlüpfigkeit stellen die Seitenverkleidungen, die vorne leicht eingezogen sind und hinten über einen Durchbruch verfügen.
Dieser lenkt die Luft zum Heckdiffusor, der die Form eines Parallelogramms hat und an die Verkleidung des Unterbodens anschließt. Dadurch soll der Luftwiderstand bis zu zwei Prozent sinken. Den Übergang von Zugmaschine zum Trailer glättet darüber hinaus ein vorderer Anströmkörper. Anders als andere Aero-Studien erfüllt das Mercedes-Konzept übrigens die geltenden Längen- und Höhenvorschriften. Dennoch fordern die Stuttgarter von der Politik einen halben Meter mehr Länge für Aero-Teile. Dann wäre das Sparpotenzial noch deutlich höher! (jb)
Neue Aero-Studie von Mercedes: Den Fahrtwind streicheln
19.12.2011 14:23 Uhr
Der aerodynamisch optimierte Sattelzug soll bis zu fünf Prozent Diesel einsparen