Alle 20 Minuten wird in Deutschland im Schnitt ein Lkw samt Ladung überfallen, wie die Arbeitsgemeinschaft Diebstahlprävention in Güterverkehr und Logistik errechnet hat, zu der unter anderem der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) gehört. Der Wert der gestohlenen Güter beläuft sich demnach auf rund 1,3 Milliarden Euro pro Jahr.
Das verursacht Milliardenschäden, die der Transportbranche schwer zu schaffen machen: Waren im Wert von fast 9 Milliarden Euro wurden allein im Februar dieses Jahres im EMEA-Wirtschaftsraum während des Transports gestohlen. Das sind 80 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie die Transported Asset Protection Association (TAPA), eine internationale Transportsicherheitsvereinigung, ermittelt hat. Demnach haben die Fallzahlen in den Monaten Februar und März dieses Jahres in 29 Ländern der EMEA-Region dramatisch zugenommen. „Auch Deutschland ist davon nicht ausgenommen. Daher müssen Transportunternehmen entsprechende Vorsorgemaßnahmen treffen, um den Entwicklungen entgegenzuwirken,“ so Sönke Kleymann, Geschäftsführer EuroShell Deutschland.
„Ungenügend gesicherte Parkplätze spielen den Kriminellen in die Hände“, so Kleymann. „Sicherheitsschlösser halten die Diebe oft nicht auf und meist reicht schon ein schnelles Aufschlitzen der Plane. Für die Speditionen können diese Diebstähle oft den Verlust eines Kunden oder einen immensen Reputationsschaden bedeuten.“
Fuhrparkmanager würden nicht umhin kommen, aktiv zu werden und Fahrer sowie Ladung besser zu schützen. Manche Optionen seien allerdings noch vielen Transportunternehmen nicht bewusst, beispielsweise, dass es vielerorts sichere Parkplätze gibt, durch die sich ein Teil des Risikos minimieren lässt. Shell Truck Parking Service, Travis Road Services, Bosch Secure Truck Parking oder TruckparkingEuropa bieten beispielsweise Lkw-Stellplatznetze mit gesicherten Stellen für Deutschland, Österreich und Europa an. Diese Parkplätze sind umzäunt und beleuchtet, der Großteil ist videoüberwacht.