Liebe Leserin, lieber Leser!
Nach Monaten der "Schreibtisch-Täterschaft", der Meetings, Polit-Veranstaltungen, Verbandstagungen und Redaktionskonferenzen durfte ich mal wieder "raus" und am Steuer eines neuen Actros von Wörth nach Barcelona fahren. Hat echt Spaß gemacht, Asphalt unter die Räder zu nehmen. Vor allem auch, weil Frankreich und Spanien - ganz im Gegensatz zu unserer Heimat - entspanntes Fahren bieten und weil dem Fahrer mehr Respekt entgegengebracht wird. Allerdings sieht man auch, dass bei unseren südwestlichen Nachbarn ebenfalls osteuropäische Kennzeichen dominieren. Ob die kommenden Regeln des EU-Mobilitätspakets (siehe Seite 10) daran etwas ändern und das Gewerbe wieder etwas fairer aufgeteilt wird, bleibt zu hoffen.
Was mir auch aufgefallen ist: Man kann ein modernes Auto wie den New Actros immer noch fahren, ohne sich groß in eine Betriebsanleitung vertiefen zu müssen. Wer aber die mannigfaltigen Möglichkeiten eines modernen Top-Trucks sinnvoll nutzen und verstehen will, kommt nicht umhin, sich detailliert mit der neuen Technik und deren Potenzial zu beschäftigen. Der neue Mercedes mit der Option des teilautonomen Fahrens ist nicht weniger als der Vorbote einer Fahrzeuggeneration, die in ihren Möglichkeiten der Komplexität eines Flugzeug immer ähnlicher wird. Sicher muss man nicht promovieren, um damit klarzukommen. Aber man muss sich mehr als jemals zuvor mit dem Auto auseinandersetzen.
Stets eine gute Fahrt wünscht
Gerhard Grünig
Chefredakteur TRUCKER