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Rad- und Lkw-Verband wollen mehr Sicherheit an Kreuzungen

11.02.2020 18:10 Uhr | Lesezeit: 4 min
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Laut ADFC und BGL sterben jedes Jahr 30 bis 40 Radfahrer unter den Rädern von abbiegenden Lkw
© Foto: Stephan Rumpf/SZ-Photo/picture-alliance

In einem gemeinsamen Positionspapier fordern der ADFC und der BGL den sicheren Umbau von Kreuzungen, getrennte Grünphasen an Ampeln und die Ausrüstung möglichst aller Lkw mit Abbiegeassistenzsystemen.

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Für einen besseren Schutz von Fahrradfahrern vor rechtsabbiegenden Lastwagen verlangen der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) und der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) zügiges Handeln.

„Wir haben nicht Zeit bis irgendwann. Es muss jetzt schnell gehen“, sagte ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork am Dienstag in Berlin in Richtung von Kommunalpolitik und Transportbranche. Nach seinen Angaben sind bundesweit seit Jahresbeginn sechs Menschen durch rechtsabbiegende Fahrzeuge getötet worden. Auch BGL-Vorstandssprecher Dirk Engelhardt betonte, man müsse die angespannte Situation auf den Straßen entschärfen und Radfahrende besser vor Kollisionen mit Lkw - und damit auch die Fahrer vor den traumatischen Folgen – schützen.

Der ADFC und der BGL haben nun sechs gemeinsame Forderungen zum Vermeiden solcher Unfälle vorgelegt:

  • Kreuzungen sicher umbauen  und Verkehrsströme räumlich trennen
    Um schwere Unfälle an Kreuzungen zu verhindern, müssen nach Ansicht der Verbände Lkw- und Rad- sowie Fußverkehr räumlich getrennt und gute Sicht zwischen den Verkehrsteilnehmern hergestellt werden. Die Bundesmittel für den Radverkehr aus dem Klimapaket sollten zur schnellen Entschärfung von Kreuzungen durch Sicherheitselemente, wie aufgepflasterte Schutzinseln und deutlich vorgezogene Haltelinien, genutzt werden, so ADFC und BGL.
  • Grünphasen trennen und Ampelschaltungen entschärfen
    Geradeausfahrender Radverkehr und rechts abbiegende Kfz sollten nicht gleichzeitig Grün haben, so ADFC und BGL. Die Lösung seien getrennte Ampelphasen für die unterschiedlichen Verkehrsströme. Kürzere Grünphasen für den Kfz-Verkehr müssten zugunsten der Verkehrssicherheit und der Gleichberechtigung der Verkehrsarten in Kauf genommen werden.
  • Lkw-Abbiegeassistenten zum Standard machen
    Der verpflichtende Einbau von Lkw-Abbiegeassistenten muss nach Sicht der Verbände schnellstmöglich umgesetzt werden. Bis die europaweite Pflicht greift, sollten Kommunen ihre Fuhrparks demnach freiwillig mit Abbiegeassistenten aus- beziehungsweise nachrüsten. Auch an Transportunternehmen geht der Appell, Lkw-Flotten mit Abbiegeassistenten nachzurüsten und die Fördermittel des Bundes aus der "Aktion Abbiegeassistent" zu nutzen. Hersteller sollten so rasch wie möglich Abbiegeassistenten mit Notbremsfunktion marktreif entwickeln, lautet die Forderung der Verbände.
  • Sichere Anfahrt zu Baustellen
    Bei großen innerstädtischen Bauvorhaben sollten Kommunen darauf achten, dass die Anfahrtsrouten der Baustellenfahrzeuge möglichst konfliktarm geplant werden, fordern ADFC und BGL weiter. Hauptachsen des Radverkehrs und Baustellenverkehr müssten wo immer möglich voneinander getrennt sein.
  • Verkehrsteilnehmer für Tote Winkel sensibilisieren
    Alle Verkehrsteilnehmenden sollten nach Meinung der Verbände für die Gefahr sensibilisiert werden, denn in der Praxis könne der Fahrer während eines komplexen Abbiegevorgangs nicht alle Spiegel gleichzeitig im Auge behalten.
  • Unfallforschung verbessern
    ADFC und BGL beklagen eine Forschungslücke zur Bewertung unterschiedlicher Kreuzungs- und Signalisierungsarten. Diese müsse geschlossen werden. Auf Basis dieser Forschung müssten neue Design-Standards für sichere Straßen und Kreuzungen entwickelt und schnell in den technischen Regelwerken verankert werden. Schwere Unfälle sollten außerdem auch in Hinblick auf eine verbesserte Infrastruktur systematisch ausgewertet werden.

Mit den geforderten Maßnahmen strebe man jetzt das Ziel "Vision Zero" an – also keine Verkehrstoten und keine Schwerverletzten mehr, so BGL-Vorstandssprecher Engelhardt.

 

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