In den ersten sechs Monaten 2016 seien 356 Fälle angezeigt worden, teilte das Landeskriminalamt LKA in Magdeburg mit. Das war mehr als doppelt so oft wie im Vorjahreszeitraum.
Zwar nahmen die Täter nur in 71 Fällen Waren mit. Dennoch entstand laut LKA ein Schaden von einer Dreiviertelmillion Euro. Die gestohlene Ware sei 690.000 Euro wert gewesen. Da die Ladung erst nach dem Aufschneiden zu sehen ist, brechen die Diebe oft ab, wenn sich die erhoffte Beute schlecht umladen lässt oder nicht wertvoll genug erscheint.
Besonders der Süden des Landes ist betroffen. Die Polizei versucht verstärkt die Diebe zu vertreiben oder zu ertappen. Anfang des Jahres nahm die vierköpfige Ermittlungsgruppe "Plane" ihren Dienst auf. Sie bündelt die Fälle und vernetzt sich mit Beamten der Nachbarbundesländer. Doch die meist als Banden organisierten Täter sind schwer berechenbar, weil sie bundesweit Parkplätze heimsuchen. Es lassen sich keine festen Monate, Wochentage oder Uhrzeiten ausmachen.
Neben der A 38 sind vor allem die Autobahnen 9 und die 14 von den Streifzügen der Ladungsdiebe betroffen. Kaum etwas sei vor den nächtlichen Dieben sicher. Baumaterial, Textilien, Computertechnik, Werkzeug, Getränke und Tabak, Reifen bis hin zu Drogerieartikeln seien schon gestohlen worden. Hauptkriterien: Das Transportgut muss möglichst einfach und schnell umzuladen und leicht weiterzuverkaufen sein.