Jetzt gab das Team um den hochbezahlten VW-Manager Andreas Renschler die Marschrichtung für künftige Neuentwicklungen vor.
Die gute Nachricht vorweg: Beide Marken sollen weiter bestehen und in ihrer Eigenständigkeit erhalten bleiben. Die Entwicklung von Motoren, Getrieben, Achsen und Abgasnachbehandlungssystemen soll künftig aber gemeinsam erfolgen, wobei immer eine der beiden Marken die Hauptverantwortung trägt.
Und dabei scheint sich anzudeuten, dass Scania künftig wohl verstärkt für schwere Trucks entwickelt, wogegen man sich bei MAN schwerpunktmäßig leichteren Nutzfahrzeugen widmen wird. Zumindest erhielten die Schweden bereits einen Entwicklungsauftrag für einen neuen 13-Liter-Motor, wogegen MAN für die Entwicklung einer kleineren Motorenplattform mit Hubräumen zwischen fünf und neun Litern verantwortlich ist.
Ähnlich sieht's bei Getrieben und Abgasnachbehandlungssystemen aus: Hier entwickelt Scania künftig ebenfalls für die schweren und MAN für leichte und mittelschwere Fahrzeuge.
WERDEN V8 UND D38 IM PROGRAMM BLEIBEN?
Über alle Gewichtsklassen hinweg obliegt MAN darüber hinaus die Führungsverantwortung bei allen angetriebenen und nicht angetriebenen Achsen. Scania übernimmt im Gegenzug die Leitung bei der Motorsteuerung.
Nutzfahrzeug-Vorstand Andreas Renschler sieht die künftige Zusammenarbeit von MAN und Scania damit geregelt und verspricht durch die neuen Synergien "Vorteile für alle Beteiligten".
MAN- und Scania-Fans werden daran sicher Zweifel hegen. Schon deshalb, weil eben noch längst nicht alles geregelt ist. Denn wie es mit MANs Poweraggregat D38 und Scanias V8 sowie bei der Kabinenentwicklung künftig weitergehen soll, darauf hat der Volkswagen-Konzern bislang noch keine Antwort gegeben.