Sinnvolle Kombination

Kleine Abroller sind im Kommen – vor allem Kommunen schätzen die kompakten Mulden, die wenig Platz benötigen und auch von Geräteträgern verfahren werden können. Dazu ordern mittlerweile viele Gemeinden noch Großtransporter, um die oft größeren Strecken zur Deponie schneller zurückzulegen. Der 6,5-Tonner Daily ist hier eine sehr gute Besetzung: Vollgetankt mit 85-Kilo-Fahrer und Gotzen-Abrollaufbau kann man ihm bis zu 2,6 Tonnen Material auf die Becotec-City-Mulde schütten, womit der Drei-Liter-Diesel ein bisschen gefordert ist. Doch selbst zwölfprozentige Steigungen erklimmt der Italiener noch im Vierten. Kein Wunder, dass die Modellbezeichnung „65“ in seinem Heimatland gerne als Nutzlast ausgelegt wird, womit der Daily allerdings an die Leistungsgrenze seiner hydraulischen Bremsanlage kommt, weshalb Gotzen bei häufigem Hängerbetrieb zum luftgebremsten 7,5-Tonner rät. Die Eindrücke der VerkehrsRundschau: Der Verbrauch auf der Testrunde liegt mit 13,65 Liter im Rahmen. Unbeladen fiel er auf extrem günstige 9,68 Liter – hier macht sich die Abregelung bei 90 km/h bemerkbar. Außerdem ist man dann nur noch in den Gängen fünf oder sechs unterwegs, womit der Drei-Liter-Diesel einmal mehr seinem guten Ruf als drehmomentstarker Kraftprotz gerecht wird. Um die Türen leichter zu schließen, fährt der Daily seine Fenster ein Stück nach unten. Dort bleiben sie dann aber, wenn man nicht kurz darauf startet. Eine weitere Daily-Unart: das Verarbeitungsniveau, das zwar seit dem Facelift deutlich zugelegt hat, aber immer noch ein Stück vom Duo Sprinter/Crafter entfernt ist. Beim Testwagen begann der Auspuff am Schluss zu scheppern und das Plastikteil des Klappschlüssels zerbrach fast am festsitzenden Tankdeckel. Überzeugend sind dafür die üppige Ausstattung und der Aufbau. (gs) Den ausführlichen Testbericht lesen Sie in der VerkehrsRundschau 31 vom 3. August 2007. Bilder sind unten auf dieser Seite in einer Fotogalerie zu finden.