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Speditionsporträt: Das Spezialtransportorchester

20.07.2015 08:00 Uhr
Speditionsporträt: Das Spezialtransportorchester
Holger Dechant, Geschäftsführer von Universal Transport
© Foto: Gregor Soller

Aus einer ehemaligen Silospedition wuchs im Laufe der Jahre ein Spezialist für besondere Frachten, der mittlerweile als großes "Transportorchester" agiert.

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Obwohl Holger Dechant als Teil der Geschäftsführung über 530 Mitarbeiter "dirigiert", sieht er sich trotzdem nur als ein Teil des riesigen "Spezialtransportorchesters".

Trotz der Größe kennt Dechant etliche Mitarbeiter und Fahrer mit Vor- und Spitznamen und hat zu vielen eine Anekdote parat. So ähnelt die Hauptniederlassung der Universal Transport in Paderborn, bis auf die riesige Lagerfläche für Waggonradsätze, im Prinzip jedem anderen mittelständischen Transportdienstleister in Deutschland.

Dazu passt Dechants geerdeter Auftritt, der genau um die Sorgen und Nöte seiner Kollegen aus Disposition und die der Fahrer weiß. "Wenn mir im Orchester nur zwei Instrumente fehlen, funktioniert das ganze Stück nicht mehr", bringt er seine Wertschätzung auf den Punkt und weiß genau, dass im Zweifelsfall "die Besten zuerst abhauen". Entsprechend viel Wert legt er auf die Ausbildung, ordentliche Fahrzeiten und Bezahlung. Aktuell "spielen" über zehn Azubis im Ausbildungsorchester von Universal Transport mit.

DIE BKF-AUSBILDUNG WIRD GANZ GROSS GESCHRIEBEN

Drei der angehenden "Profimusiker" treffen wir gerade am Standort Paderborn an, wo sie sich zum gemeinsamen Be- und Entladen treffen. Dabei freut sich Berufskraftfahrer-Azubi Nils Lobner, der seine Ausbildung am 1.8.2013 begann, dass ihn Maik Zert und Thomas Gerken beim Laden der oft komplex zu sichernden Fracht helfen. Zert und Gerken kamen ein Jahr später zu Universal und freuen sich wie Lobner über eine detailliert ausgearbeitete "Partitur", die genaue Arbeitszeiten ohne Zeitstress enthält. Außerdem stimme die Entlohnung, so die Azubis.

Nach den jungen Orchestermitgliedern fährt Sergej Diring auf den Paderborner Hof. Obwohl auch er erst seit einem Jahr zum Universal-Transport-Ensemble gehört, spielt er bei Universal ein komplexeres, seltener vorkommendes "Instrument": einen Innenlader. Diring freut sich, dass seine Berufserfahrung honoriert wird. Praktisch zu seinem Auftakt erhielt er sein neues "Instrument".

Wichtiger ist ihm aber, dass Lohn und Arbeitszeit stimmen und er über eventuell auftretende Engpässe oder Umbesetzungen im Orchester sehr frühzeitig informiert wird. Er steht laut Dechant exemplarisch für diverse Sondersparten die mit speziellem Equipment gespielt werden wollen. Für die vielen ganz speziellen Stücke weiß Universal Transport auch um die Wichtigkeit von Erfahrung und Expertise des Ensembles. Ein "alter Hase" ist auch Disponent Frank Rakowski. Er kann diverse "Instrumente" des Fuhrparks spielen, allerdings nicht gleichzeitig. Von denen, die er nicht beherrscht, lässt er bewusst die Finger, getreu dem Motto von Holger Dechant, der sagt: "Wer alles kann, kann nichts richtig."

Durch seine große Praxiserfahrung kann Rakowski viel vorab klären und die Verlader gut beraten.

Obwohl er die Branche eine Zeit verließ, zog es ihn wieder zurück. "Ich bin früher oft mit meinem Opa mitgefahren. Der hatte noch einen Zigarrenstumpen im Mund, Fernfahrermütze auf und trug die weite schwarze Hose - Berufsehre halt. Das hat mich geprägt und irgendwie habe ich halt Diesel im Blut", begründet er seine Rückkehr in die Welt des Transportes.

Generell ist anzumerken, dass sich das Ansehen des Berufskraftfahrers im Vergleich zu einem Industriearbeiter trotz der groß angelegten Ausbildungsoffensive in den letzten zwanzig Jahren umgekehrt hat. Dass die Auftraggeber ausgerechnet beim Transport immer noch zu feilschen beginnen, schiebt Dechant teilweise seiner eigenen Branche in die Schuhe: "Am siebten Tag schuf der Herr den Spediteur und am achten Tag schuf er den Zweiten".

Entsprechend versucht die Universal Transport Gruppe, sich stets weiterzuentwickeln und zusammen mit ihren Kunden neue Märkte zu erobern. "Für die Verlader ist wichtig, dass ein Partner groß aufspielen kann und in einer Krise nicht gleich umkippt", erklärt er. Außerdem fokussiert man sich auf den Rundum-Service: Früher lieferte man die Güter zum Hafen oder an die Kaikante, dann war Schluss.

DER KUNDE SIEHT PER APP, WANN DER FAHRER EINTRIFFT

"Doch immer öfter werden wir gebeten, den kompletten Transport zu übernehmen. In den vergangenen Jahren hatten wir in zahlreichen Überseeprojekten die Möglichkeit, unsere Kompetenzen dahingehend auszubauen und unter Beweis zu stellen." Auch die Sendungsverfolgung forciert Dechant: "Jedes Frachtgut erhält eine eigene Trackingnummer. Dank Echtzeitstatus kann zum Beispiel der Polier auf der Baustelle per App sehen, wann die Ware eintrifft."

Grundsätzlich ist man optimistisch, dass es für Universal Transport als Projektspedition "immer was zu fahren" geben wird. Egal, ob Maschinen, ganze Anlagen, komplette Straßenbahnen, einzelne Komponenten von Windkraftanlagen oder Flugzeugteile. Womit der Spielplan des Orchesters abwechslungsreich bleibt!

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