Zurückgekehrt!
07.12.2007 00:00 Uhr
Antonio Santos ist wieder zu Hause. Seine Erinnerung aber kehrt nur langsam zurück.
Anhand der Fotos, die zur Suche des vermissten Antonio Santos in Umlauf gebracht wurden, hätte ihn niemand erkannt, berichtet seine Schwester Anabela Reis dem TRUCKER. Antonio war inzwischen ein Vollbart gewachsen. Auch sonst sei er nicht mehr der, den sie bis zum 21. November 2007 gekannt habe. An jenem Mittwoch war Antonio Santos bei Malaga in Spanien spurlos verschwunden. Seine Familie setzte alle Hebel in Bewegung, um ihn zu finden, bat mit Hilfe des TRUCKER auch die Fahrerkollegen, bei der Suche zu helfen.
Erst zwölf Tage später, am Montag, 3. Dezember, tauchte Antonio wieder auf, bei Angehörigen in seinem Geburtsort in Portugal, auf den er nach dem Überfall eher instinktiv als bewusst zusteuerte. Was in der Zwischenzeit geschah, kann bisher nur bruchstückhaft rekonstruiert werden. Nach und nach erinnert sich Antonio an Einzelheiten: Er hat sich aus dem Meer gerettet ... nach Frankreich durchgeschlagen ... mit einem Trucker nach Portugal gefahren ... unterwegs im Bus ... man habe ihm geholfen, Geld gegeben ...
Was genau in Spanien geschah, liegt noch im Dunklen. Sicher scheint, dass Antonio überfallen wurde, denn außer seiner Kleider und den Ausweis in der Hosentasche habe er nichts mehr bei sich gehabt. Möglicherweise habe man ihm auch Drogen verabreicht, berichtete Anabela Reis. Am Nikolaustag, 6. Dezember, ist Antonio zu seiner Familie nach Deutschland zurückgekehrt. "Er redet sehr langsam", sagt seine Schwester. "Und er muss sich dabei extrem konzentrieren."
Erst die kommenden Wochen werden zeigen, wie es um Antonios Gesundheit steht, ob jemals geklärt werden kann, was an jenem Mittwoch in Spanien geschah, und wie es mit der Familie Santos weiter geht - auch finanziell.