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Der Showtruck "König Ludwig" von Manuel Müller

20.12.2012 08:00 Uhr
Der Showtruck "König Ludwig" von Manuel Müller
Der Scania-Showtruck ist für "König" Manuel Müller genau das Richtige.
© Foto: Johannes Reichel

Mit dem Showtruck Bayern Star III setzt Manuel Müller eine Tradition bei Trio Trans fort - und hat einen königlichen Arbeitsplatz.

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Der Bub steckt sein ganzes Geld da rein. Aber ich bin wohl nicht ganz unschuldig", kommentiert Vater und Firmenchef Norbert Müller schmunzelnd das Faible seines Sohnes für die Individualisierung von LKW. "Ich will halt keinen Standard-Lastwagen fahren", kontert der "Bub", wobei Manuel ein gestandener junger Mann von 20 Jahren ist, der offenbar eine gehörige Portion Diesel im Blut abbekommen hat. "Ich saß eben schon als kleiner Junge mit auf dem Lastwagen", erklärt er weiter.

Manu will mit seinem Lastwagen alles andere als protzen. Er tut das, weil es ihm gefällt. Dass sein 620er-Scania-Kühlzug das "König Ludwig"-Motiv zur Schau trägt, auch daran ist der Vater nicht ganz unschuldig. Schließlich handelt es sich bereits um den vierten Sattelzug der Friedberger Familien-Firma, der dem legendären Bayern-König lastermäßig huldigt. Die ersten Königs-Trucks lenkte übrigens Trio-Trans-Mitbegründer Ernst Straßer. Sie sind einfach große "Kini"-Fans bei Trio-Trans in Friedberg.

Okay, so bunt hat es bisher noch keiner der königlichen Frachtwagen getrieben: In einer konzertierten Aktion kümmerte sich Airbrusher Gerd Suchalla um die Außengestaltung samt Kini-Motiven. Auch innen finden sich Werke des Münchner Sprühpistolen-Virtuosen, wie der Scania-Greif auf dem Schrank, das V8-Logo im Lenkrad und die Marmorierung des Kunststoffs.

FANTASIEVOLL: MARMOR UND SCHLANGENHAUT

Bei der Innengestaltung ließ Manu dann der Individualisierungswerkstatt von Ernst Auhuber am Autohof Berg freie Hand. Mit viel Fantasie spielte die Auhuber-Truppe das Motiv der Airbrushs außen im Inneren fort. Ein gestalterischer Coup ist etwa das blaue Schlangenhautimitat, das nicht nur edel ausschaut, sondern sich auch edel anfühlt. "Wir haben es mit Krokodillederimitat probiert, wirkte aber nicht so toll", kommentiert Manu, der sich in diesem Lastwagen den Traum vom eigenen LKW verwirklichen durfte. Nach einer Lehre als Industriemechaniker und verkürzter Grundqualifikation" (ganz schon heftig) fährt er dank Sondergenehmigung seit zwei Jahren LKW im elterlichen Betrieb und zwar voller stiller Leidenschaft.

Fotografieren will er sich am liebsten gar nicht lassen, so zurückhaltend ist der junge Trucker, der seine Touren im nationalen Fernverkehr sehr geniest. Kein Wunder, in diesem opulenten Palast, den er aufwändig umrüsten lies. Oder besser zuruckrüsten: Ich wollte das breitere Bett über der Windschutzscheibe vom alten Modell haben. Genauso die geräumigen Schränke von früher, beschreibt der Nachwuchs-Chauffeur.

Fast verschwörerisch weist er auf einen verborgenen Gimmick hin, der ihn besonders freut. Guck mal von unten auf den Tacho, meint er grinsend: Scania Power steht da oberhalb der Instrumente. Klar, dass ein HD-Fernseher, eine wattstarke Soundanlage, königlich-blaue und blickdichte Vorhänge sowie jede Menge Lichteffekte zu so einem Palast gehören. Abgesehen von der blauen LED-Krone finden sich etliche noble Lampen mit hinterleuchtetem Greif.

Auch außen lies es Manu krachen, mit dem Hohepunkt des illuminierten V8-Logos an der Kabinenruckwand. Wobei er aufpasste, rechtlich auf der sicheren Seite zu bleiben und weiß, dass die Kontrollbehörden mancherorts sehr allergisch auf die Lichterzier reagieren. "In den Niederlanden hast du da kein Problem", berichtet Manu. In Teilen Ostdeutschlands oder bestimmten Einzugsgebieten im Westen müsse man aber aufpassen, dass alles abgeschaltet ist. Apropos aufpassen: Manu meidet öffentliche Rastanlagen, übernachtet meist auf Höfen der Lebensmittler, bei denen er lädt oder liefert. "Ich mache höchstens mal in Berg Station, darf da aber auf abgesperrtem Gelände stehen", erzählt er.

FEINER ZUG: AUCH DER TRAILER PASST INS BILD

Nachdem die Zugmaschine fertig war, feierte die Trio-Trans-Truppe beim alljährlichen Firmenausflug zum Nürburgring eine Art Publikumspremiere. "Aber wir waren mit dem Auflieger nicht zufrieden", meint "Mama" Martina Müller. Gerd Suchalla hatte dann eine Idee, wie sich das Motiv auf dem Trailer fortspielen ließe, angefangen beim fließenden Übergang des blauen Vorhangs aus der Kabine in den Trailer. Dort eröffnet sich dann eine Voralpenlandschaft, wie sie der romantisch veranlagte Kini auch geschätzt hätte, wenngleich vielleicht ohne vierspurige Autobahn. Wie auch immer, so bekommt das Gespann einen optisch einheitlichen "Zug".

Zu dessen Verfeinerung fällt Manu immer wieder etwas ein. Vielleicht setzt er die ein oder andere Idee auch im Lastwagen seines zwei Jahre älteren Bruders um, der nach einer Banklehre hinters Steuer wechselte, sich sonst auch um Finanzen, Dispo und alles mögliche kümmert und nach einiger "Springerei" sein eigenes Auto erhält. Wie man das individualisiert, da kann er ja seinen jüngeren Bruder fragen.

TRIO TRANS/FRIEDBERG:

Fahrermangel ist hier kein Thema

Gerade baut die Frigo-Spedition Trio Trans ein 12.000 Quadratmeter großes, eigenes Firmengelände an der A8 nach Stuttgart. "Besser könnte es von der Anbindung nicht sein", meint Martina Müller. Lagerlogistische Dienstleistungen will man zwar nicht anbieten. "Aber es ist genug Platz, um mal ein paar Paletten kühl zwischenzulagern". Das zweite Standbein neben dem Frigobereich ist seit 2009 das Kiesgeschäft. "Wir haben einfach mal angefangen. Und dann lief das ganz gut", erzählt die Firmenchefin. Die Kieslaster sind vor allem für den Bauriesen "Kaus" im Einsatz. Vornehmlich setzt Trio Trans auf Kippsattelzüge, sodass die Zugmaschinen bei Flaute am Bau auch für Frigo nutzbar sind. Höchstens zwei LKW stehen so im Winter still. Im traditionellen Trio-Trans-Geschäft Frigo bevorzugt die Firma nationalen Fernverkehr, allenfalls Österreich oder Holland werden bedient. "Weiter hat sich für uns nicht gelohnt", kommentiert Müller. Auch ohne für Fahrer verlockende Fernrouten im Portfolio genießt Trio Trans offenbar einen guten Ruf: "Fahrermangel ist kein Thema", berichtet Martina Müller. "Die rufen oft an und fragen, ob wir einen Job haben." Allerdings sei das nur begrenzt der Fall. Auch wenn in letzter Zeit ein paar Jüngere dazustießen - viele Chauffeure halten der Firma lange die Treue. Der Grund dürfte im fairen Umgang, dem modernen Equipment und der ordentlichen Bezahlung liegen, die Trio Trans für sich beansprucht. Wobei man darum kein Aufsehen macht, bei den Müllers erscheint das selbstverständlich. Ebenso selbstverständlich wie die Bescheidenheit, die nicht nur Junior Manu zu eigen ist. Der Apfel fällt eben nicht weit vom Stamm.

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