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Der Sicherheits-Gipfel

08.04.2008 23:13 Uhr
Der Sicherheits-Gipfel

Beim fünften Dekra/VDI-Symposium eruierten Hersteller und Verbände, wie sich Unfälle vermeiden oder deren Folgen lindern lassen. / Mit Crashtest-Bildern

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"Rund 16 Prozent aller Unfälle mit LKW-Beteiligung gehen tödlich aus", mahnte Unfallexperte Walter Niewöhner anlässlich des fünften Dekra/VDI-Symposiums in Neumünster. Neben schweren LKW und Omnibussen standen vor allem Transporter im Fokus. "Der beste Unfall ist der, der nie passiert", spitzte Mercedes-Ingenieur Holger Kaiser zu. Aus dieser Motivation heraus wurde von der Dekra, DaimlerChrysler und der Allianz die Initiative Safety-Plus initiiert. Untersuchungen der Dekra zeigten, dass viele Unfälle mit Nutzfahrzeugen auf Fahrer-Fehler zurückzuführen sind. Daher stützt sich Safety-Plus auf die Säulen Schulung und Unterstützung mit Sicherheitssystemen wie ESP, Abstandsregeltempomat, Spur- und Bremsassistent. Gegen die Wand: Sicher im Sprinter Beim anschließenden Praxisteil im Dekra-Crash-Center erfuhren die 120 Symposiumsteilnehmer, dass es im Falle eines Unfalls um die passive Sicherheit moderner Transporter nicht schlecht bestellt ist. Auf der 200 Meter langen Bahn opferten die Dekra-Unfallforscher einen neuen Mercedes Sprinter für einen Offset-Crash. Bei Fronalunfällen treffen die beteiligten Fahrzeuge nur selten mit der gesamten Front aufeinander. Deswegen fuhr der mit 300 Kilo beladene Testwagen mit 40 Prozent der Schnauze gegen eine deformierte Barriere. Verblüffendes Fazit nach dem großen Knall: Die Sicherheitszelle blieb trotz der Aufprallgeschwindigkeit von 56 km/h und der Gesamtmasse des Sprinters von 2.500 Kilo vollständig erhalten. Fahrer- und Beifahrerdummy hatten keine ernsthaften Verletzungen. Selbst Knie und Beine, bei Transporterunfällen besonders gefährdet, blieben unversehrt. "Die passive Sicherheit hast sich enorm verbessert", berichtet Holger Kaiser. "Die Ergebnisse sind sogar mit den hervorragenden Crash-Werten einer E-Klasse vergleichbar." Voraussetzung ist, dass alle Insassen angeschnallt sind und die Ladung richtig gesichert ist. Ansonsten helfen auch die besten Sicherheitseinrichtungen nicht. Rettungsleitfaden für Vans Nicht jeder Unfall geht so glimpflich aus wie im Crash-Labor. Für die Fälle ist bei Mercedes der weltweit erste Rettungsleitfaden für Vans erhältlich. Er gibt Feuerwehren eine standardisierte Vorgehensweise für schnellstmögliche Bergung an die Hand. Unter anderem beschreibt der Leitfaden eine spezielle Zweischnitttechnik im Bereich der A-Säule. Mit einem hydraulischen Rettungszylinder lässt sich anschließend der Frontbereich des Unfallvans um einige Zentimeter nach vorne drücken. So werden scharfkantige Teile beseitigt und die Helfer haben mehr Platz. Vieles hat sich für mehr Sicherheit im LKW bereits getan. Flächendeckend eingesetzt, könnten die Maßnahmen dazu beitragen, die ehrgeizigen Ziele der EU zu realisieren: Bis 2010 will man die Zahl der Verkehrstoten gegenüber 2001 halbieren. (jb) VerkehrsRundscha.de Online-Tipp: Spektakuläre Fotos vom Crash-Test sind unten auf dieser Seite zu finden. Einen ausführlichen Artikel zum Dekra/VDI-Symposium lesen sie in der VerkehrsRundschau 46 vom 17. November 2006.

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