Ein Würfel ohne Ecken und Kanten

Als der Iveco Stralis als Nachfolger des EuroStar auf den Markt kam, unkten viele Wettbewerber: "Der sieht ja aus wie ein LKW aus dem Osten!" Dem Erfolg der überwiegend in Ulm gefertigten Baureihe tat das keinen Abbruch. Mit der wachsenden Zuverlässigkeit der neuen Schweren wurde auch das Image von Iveco besser. Mit der aktuell zweiten Modellgeneration legt sich der jetzt Stralis "Cube" genannte Neuling auch noch eine hübsche Hülle zu. Die Eindrücke der VerkehrsRundschau: Das bunte Infodisplay liegt nach wie vor im Blickfeld des Fahrers, dafür hat Iveco die Rundinstrumente neu gestaltet. Klassisch schwarz-weiß, mit Durchlichtzeigern und -zahlen lassen sie sich jetzt besser ablesen als vorher. Das Lenkrad wurde durch die Integration von Funktionstasten unter anderem für das Radio aufgewertet. Die pneumatische Lenkradverstellung ist besser abgestuft und rastet sauber ein. Die Bedienung des automatisierten Eurotronic-Getriebes sitzt jetzt in einem gut handhabbaren Lenkstockhebel an der rechten Seite. Die Vorwähltasten für Vorwärts/Rückwärts, Neutral und den neuen Rangiermodus blieben unverändert im angewinkelten Teil des Armaturenbretts. Nur aufmerksame Beobachter stellen fest, dass der Handbremshebel jetzt ebenfalls in der Mittelkonsole sitzt. Leider sind auch einige Schalter für die Assistenzsysteme unergonomisch an alter Stelle geblieben. Die Materialanmutung in der Kabine ist gegenüber dem alten Modell deutlich hochwertiger geworden. Hoffentlich hält die Soft-Touch-Oberfläche länger als beim Vorgänger. Die bereits serienmäßig vierfach verstellbaren Komfortsitze bieten künftig einen um 40 Millimeter vergrößerten Längsverstellbereich. Bei den Außenstaufächern hat der Iveco beim Mercedes Actros Megaspace Maß genommen. Beim Acitve Space gibt es künftig vier Fächer mit deutlich größerer Klappe und insgesamt 480 Liter Stauvolumen. Die berühmte Getränkekiste passt knapp in die beiden oberen – eines davon auch von innen zugänglich. Speziell die Active-Space-(AS)-Kabine ist im Vergleich zum noch aktuellen Modell deutlich gewachsen. 95 Millimeter mehr Kopffreiheit und 90 Millimeter mehr Länge bringen neben einem großzügigeren Raumgefühl auch breitere Liegen, die jetzt mit bequemen Lattenrosten ausgestattet sind. Bei der Technik ist es mit Ausnahme von kleinen Änderungen, etwa den neuen Tanks für Diesel und AdBlue, bei Bekanntem geblieben. Die komplette Euro-5-Motorenpalette – vom Cursor 8 bis zum Cursor 13 – wurde aus dem Vorgängermodell übernommen. Auch die Kombinationsmöglichkeiten bleiben identisch: Keine Großraumkabine mit kleinem Motor, kein großer Motor mit kleiner Kabine. Nachdem Iveco im Hinblick auf die Wartungsintervalle (150.000 Kilometer) ohnehin Spitzenreiter ist, gab es in diesem Punkt keinen Handlungsbedarf. Dafür gibt es beispielhaft für die Branche erstmals eine zweijährige Garantie ohne Kilometerbegrenzung. Iveco macht Ernst! (gg) VerkehrsRundschau.de Online-Tipp: Einige Fotos vom neuen Stralis Cube sind unten auf dieser Seite in unserer Bildergalerie zu finden. Der ausführliche Testbericht ist in der VerkehrsRundschau 11 vom 16. März 2007 erschienen.