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Endlich: Volvos neuer Crawler

29.05.2016 08:00 Uhr
Endlich: Volvos neuer Crawler
Souveränes Anfahren auch im Offroad-Betrieb: Volvo Crawler
© Foto: Volvo

Volvo hat Fahrer und Kunden erhört und I-Shift endlich um einen Crawler ergänzt. Erster Fahreindruck.

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Vor allem im schweren Baueinsatz und im Schwerlastverkehr konnte man die Kupplung von Volvos I-Shift bei Getrieben mit Standardspreizung schnell an ihre Grenzen bringen.

Wegen des vergleichsweise lang übersetzten ersten Ganges brauchte man bei ganz schweren Lasten oder größeren Steigungen viel Feingefühl beim Anfahren. Es sei denn, der Lkw hat eine extrakurze Achse- was dann auf Strecke die Drehzahl und damit den Verbrauch nach oben trieb.

MAN und Mercedes-Benz bieten für solche Fälle eine Wandler-Schaltkupplung (WSK) beziehungsweise die Turbo-Retarder-Kupplung (TRK). Dank Hydraulik lassen sich auch größte Tonnagen unter schwierigsten Bedingungen einfach und verschleißfrei anfahren und rangieren. Allerdings kostet das einen fünfstelligen Aufpreis und mehrere Zentner Zusatzgewicht.

SIMPLE LÖSUNG: ZAHNRÄDER ERLEICHTERN DAS ANFAHREN

Volvo kontert jetzt mit einem zusätzlichen Crawler-Zahnradpaar, das zwischen Motor und I-Shift-Getriebe angedockt wird. Das baut 12 Zentimeter länger und wiegt 48 Kilo zusätzlich. Beim "Direct-Drive"-Getriebe mit Kriechgang beträgt die Übersetzung 19,38:1 (statt 14,94). Beim Overdrive-Getriebe kommt man auf 17,0:1 (statt 11,73). Bei beiden Getriebeversionen und der Option mit zwei Kriechgängen beträgt die kleinste Übersetzung 32,0:1. Die Übersetzung des kleinsten Rückwärtsgangs beträgt beim Direct-Drive-Getriebe 37,0:1.

Und wie fährt sich das Ganze? Prinzipbedingt nicht ganz so einfach wie TRK oder WSK, denn beim Anfahren muss man etwas mitdenken, heißt: per Programmschalter den Power+-Modus wählen, der den Crawler aktiviert. In der Regel errechnet sich das Auto dann selbst den Anfahrgang. Das klappt im Vergleich zu den Standard-I-Shift-Versionen extrem geschmeidig, wie man mit einem 120-Tonnen-Zug in einer Steigung "erfahren" konnte. Dank der hohen Schaltgeschwindigkeit kann das Getriebe sofort die nächste Gangstufe nachschießen. Der folgende Gangsprung - quasi mit "Gruppenwechsel" - in die erste Fahrstufe bringt die 120-Tonnen-Kombi dann fast zum Stehen. Doch der FH16 arbeitet sich selbst aus dem 600-Touren-Keller wieder hoch.

AUF KNOPFDRUCK KANN MAN DIE DREHZAHL FIXIEREN

Alternativ kann man nach einem Tritt aufs Gas per Knopfdruck die Drehzahlregelung dazuholen und den Zug ab 600 Touren und Minimalgeschwindigkeit ziehen oder schieben lassen. Das funktioniert auch rückwärts und erleichtert das Rangieren oder Fahren in kniffeligen Situationen erheblich - zumal es jetzt wesentlich langsamer und kupplungsschonender möglich ist als früher!

Auch offroad liegen Welten zwischen dem Crawler und Standard-I-Shift: Zum Vergleich traten zwei auf 32 Tonnen ausgeladene FMX 8x6 mit automatischem Allrad an. Ihre Aufgabe: Anfahren aus dem Stand in einer unbefestigten 20-Prozent-Steigung.

Da das Crawler-lose I-Shift schnell viel Kraft an die Räder schickt, kommen die Hinterreifen bald an ihre Haftgrenze und der FMX holt sich die erste Achse dazu. Die Version mit Crawler startet deutlich ruhiger und angenehmer und braucht erst kurz vor Erreichen der Kuppe die erste Achse zur Traktionshilfe - auch das Rückwärtsschieben in steilem oder schwerem Gelände fällt mit der neuen Zusatzausstattung wesentlich leichter. Sie kostet laut ersten Angaben von Volvo Deutschland brutto Liste 3500 Euro für die Version mit einem und 5500 Euro für die Version mit zwei Kriechgängen. Bleibt am Ende eigentlich nur die Frage, weshalb die Schweden sich für diese einfache und günstige Lösung so lange Zeit ließen?

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