Der ADAC TruckService rät Berufskraftfahrern, an heißen Tagen auf die Überprüfung der Technik und besonders auf die eigene Gesundheit zu achten - folgende zehn Tipps helfen dabei:
- Konzentration statt Routine - der Klügere gibt nach
Berufskraftfahrer sind ausgebildete Profis, alle anderen hinter dem Steuer bestenfalls trainierte Laien. Auch wenn es manchmal schwerfällt, Bewahren Sie auch in akuten Stresssituationen einen kühlen Kopf. - Ablenkungen vermeiden
Tablets, Zeitschriften und Handys gehören in die Ablage und nicht ans Steuer. - Reichlich trinken, leicht essen
Zu schwere, zu fetthaltige und üppige Mahlzeiten machen müde. Leichte Kost, Obst und kleinere Portionen sind ideal. Starkes Schwitzen in Kombination mit zu wenig Flüssigkeitszufuhr führt ebenfalls zu Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Konzentrations- und Reaktionsschwäche.
Trinken Sie bei sehr hohen Temperaturen zwei bis drei Liter Flüssigkeit - bevor der Durst kommt. Am besten Wasser, ungesüßte Tees, Zitronenwasser oder selbstgemixte leichte Saftschorlen. - Ausreichend schlafen
Sorgen Sie zu Hause für eine kühle Umgebung und Ruhe, schlafen Sie am besten mindestens 7 Stunden. Wer schon unausgeschlafen die Tour antritt, erhöht das Unfallrisiko deutlich. Erste Anzeichen von Schläfrigkeit sind brennende Augen, häufiges Blinzeln, Frösteln, obwohl die Temperatur konstant geblieben ist, ruckartige unwillkürliche Kopfbewegungen, Abschweifen der Gedanken. Dann ist Zeit für eine Pause! - Klimaanlage richtig einstellen
Eine zu starke Kühlung des Körpers verschafft nur kurzfristig Linderung und kann sogar auf Dauer Kreislaufprobleme verursachen. Die Klimaanlage sollte maximal auf sechs Grad Temperaturunterschied zur Außentemperatur eingestellt sein.
Technik-Tipp: Nirgendwo trifft das Prinzip "Kleine Ursache, große Wirkung" mehr zu als bei der Klimaanlage. Wer sie einige Monate nicht einschaltet, riskiert einen Totalausfall. Dann hilft oft nur ein neuer Klimakompressor. Deshalb die Klimaanlage immer wieder einmal einschalten, das hält die Dichtungen geschmeidig und garantiert, dass sie am ersten heißen Tag auch funktioniert. - Kühles Fahrerhaus
Lässt sich Parken oder Fahren in der prallen Sonne nicht vermeiden, ist ein Sonnenschutz wie eine temperaturabweisende Fensterabdeckung hinter der Windschutzscheibe hilfreich. Finger weg von nassen Tüchern im Fenster, sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit und es wird noch schwüler.
- Auf Warnzeichen des Körpers achten
Vorsicht bei Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit oder Übelkeit! In diesen Fällen gilt: Sofort anhalten, in den Schatten begeben, Flüssigkeit zu sich nehmen und im Notfall einen Arzt verständigen.
Auf der Autobahn bieten die Notrufsäulen schnelle Hilfe, und die kostenlose Doc Stop-Hotline 01805 112024 vermittelt den Kontakt zum nächstgelegenen Arzt. - Reifen-Kontrolle
Bei über 30 Grad Celsius, kann die Asphalttemperatur auf 40 bis 60 Grad Celsius ansteigen. Die Reifen werden weicher, ihre Auflagefläche vergrößert sich und sie verschleißen schneller.
Hitzeregel Nummer 1 ist deshalb, dass man mit dem richtigen Luftdruck unterwegs ist und spätestens alle zwei Wochen den Fülldruck am kalten Reifen und Reserverad überprüft. Reifen und Reserverad dabei regelmäßig auf Beschädigungen wie Schnitte durch Fremdkörper prüfen. - Richtig reagieren bei Reifenplatzern
Erste Regel: So gut es geht die Ruhe bewahren. Ein Reifenplatzer verursacht einen lauten, fast explosionsartigen Knall, peitschenartig herumschleudernde Teile und reichlich Rauchentwicklung.
Bremsen Sie möglichst schnell, aber dosiert und vermeiden Sie in jedem Fall eine Vollbremsung. - Richtig reagieren bei brennenden Reifen
Fängt ein Reifen Feuer, sollten Sie nach eigenem Ermessen, aber beherzt weiterfahren, bis sich der brennende Reifen von der Felge gelöst hat; bei brennendem Vorderreifen empfiehlt der ADAC TruckService Schritttempo.
Hält der Fahrer bei einem Reifenbrand sofort an, greift mit hoher Wahrscheinlichkeit das Feuer auf den Auflieger oder die Zugmaschine über und der Lkw brennt vollständig ab. Nachdem das Fahrzeug zum Stillstand gekommen ist, auf dem Standstreifen abstellen, Sattelzugmaschine abkoppeln und circa 20 Meter entfernt abstellen.
Außerdem gilt: Immer die Polizei alarmieren und den Standort bekannt geben.
Quelle: ADAC Truck Service