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IAA-Neuheiten von MAN: Im Detail nachgelegt

28.08.2018 08:00 Uhr
MAN IAA
Beim TGE, dem kleinsten TGX-Bruder, schiebt MAN die schweren 5,5-Tonnen-Varianten nach
© Foto: MAN

Große Modellneuheiten werden bei MAN auf der IAA im September ausbleiben. Stattdessen erweitern und verbessern die Münchener ihr bestehendes Programm.

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Sicher hofften nicht wenige MAN-Fans, auf der Nutzfahrzeugmesse IAA im September bereits die neuen Kabinen für TGX/TGS zu sehen, von denen aktuell viele getarnte Prototypen auf den Straßen Europas unterwegs sind. Oder wenigstens den lange angekündigten D15-Sechszylinder mit neun Litern Hubraum.

Beides sei zwar intensiv in Vorbereitung, aber zur IAA noch nicht serienreif, ließ MAN nun verlauten. Deshalb belassen es die Münchener bei neuen Modellvarianten und eher dezenten Detailverbesserungen wie beispielsweise beim Notbremsassistenten. Wobei MAN hier gar kein neues Detail nachlegt, sondern weglässt: Der im Ernstfall lebensrettende Fahrerassistent ist nämlich ab sofort nicht mehr abschaltbar.

Mehr Komfort im Falles eines Verkehrsstaus bringt die neue Stop-and-go-Funktion des ACC-Abstandstempomaten. Kommt der MAN bei aktiviertem System kürzer als zwei Sekunden zum Stehen, fährt die Elektronik automatisch wieder an. Steht der Lkw länger, genügt ein Tippen aufs Gaspedal oder auf die Memory-Taste, um ACC wieder zu aktivieren. Aus Sicherheitsgründen funktioniert Stop-and-go aber nur, wenn der Fahrer sich auch wirklich auf seinem Sitz befindet, angeschnallt ist und die Fahrertür geschlossen ist.

Auch gegen die aktuell in der Öffentlichkeit besonders im Fokus stehende Gefahr von Unfällen beim Rechtsabbiegen bietet der Münchener Hersteller ab sofort eine Option. Wenn auch eine eher hemdsärmelige: Eine an der rechten hinteren Dachseite des Fahrerhauses montierte Kamera mit 150-Grad-Weitwinkellinse überwacht den Bereich, den Rück- und Rampenspiegel nicht abdecken. Ihre Bilder werden auf einen Sieben-Zoll-Bildschirm übertragen, den MAN im Innenraum an der A-Säule befestigt und der sich selbsttätig einschaltet, sobald der Fahrer den Blinker rechts setzt. Alternativ lässt sich das System aber auch jederzeit per Tastendruck im Armaturenbrett einschalten.

EIN ABBIEGEASSISTENT WÄRE DIE BESSERE LÖSUNG

Die Abbiegekamera, die sich auch bei älteren MAN-Fahrzeugen nachrüsten lässt, ist im Stadtverkehr ohne Frage hilfreich. Trotzdem hätten wir von der "Maschinenfabrik" eigentlich etwas mehr erwartet, wie beispielsweise einen bei akuter Gefahr aktiv ins Geschehen eingreifenden Abbiegeassistenten à la Daimler. Zumal MAN doch bereits vor Jahren zusammen mit Knorr-Bremse einen entsprechenden Prototypen gezeigt hatte?

Mehr auf dem Stand ist MAN traditionell beim Thema Hydrodrive, dessen Programm um mehrere Modellvarianten ausgeweitet wird. Ab 2019 ist die hydrostatische Traktionshilfe auch für die Vierachsfahrgestelle erhältlich - immer in Kombination mit dem automatisierten Schaltgetriebe Tipmatic.

Auf diese Weise wird aus einem 8x4 oder einem 8x2 mit gelenkter Nachlaufachse temporär ein 8x6 beziehungsweise 8x4, sobald Achse Nummer zwei zugeschaltet wird.

Technische Verbesserungen kommen auch außerhalb des Bausektors: Dank neuem Stator soll der abkoppelbare Retarder (nur lieferbar in Verbindung mit dem D26-Sechszylinder und der Tipmatic 12 + 2, die wie der Retarder von der Konzernschwester Scania zugeliefert wird) weniger Kühlung benötigen und seine volle Leistung von 500 kW oder 4100 Newtonmeter so über einen längeren Zeitraum abliefern können.

STÄRKERE NEBENABTRIEBE, NEUE ACHSÜBERSETZUNGEN

Eine Leistungsspritze erhalten dagegen die Nebenabtriebe. Maximal 120 kW und 800 Newtonmeter kommen ab sofort bei Hydraulikpumpe & Co an.

Auch bei den Hinterachsübersetzungen legt MAN nach. Bei den Direktganggetrieben geht die Bandbreite jetzt von 1,48er- bis 2,34er-Achsen, die Overdrive-Getriebe lassen sich von i=1,21 bis i=1,91 übersetzen. Passend dazu will MAN die Steuerungssoftware der Tipmatic-Schaltung weiter auf Sparen getrimmt haben.

Wohl wissend, dass das meiste Sparpotenzial nach wie vor beim Fahrer liegt, weitet MAN zusätzlich die Fahrerschulungen bei seiner Akademie Profi-Drive um ganzheitliche Systemtrainings aus. Beispielsweise für Holzfahrer, die neben einem Spritspartraining gleich den richtigen Umgang mit dem Kran bei MAN üben können.

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