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Studie: Transportsektor in den Niederlanden anfällig für Kriminalität

02.02.2021 17:25 Uhr | Lesezeit: 4 min
Niederlande Grenze
Die Niederlande sind laut Studie ein Logistik-Hotspot mit dem hohen Im- und Exportaufkommen und deshalb anfällig für kriminelle Aktivitäten
© Foto: Friso Gentsch/picture alliance/dpa

Als Gegenmaßnahme schlagen die Studienmacher unter anderem höhere Löhne im Logistiksektor vor. Der niederländische Verband für Transport- und Logistik, der die Studie in Auftrag gegeben hat, ist von den Ergebnissen der Studie enttäuscht.

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Der niederländische Transport- und Logistiksektor ist in besonderem Maße anfällig für Kriminalität. Zu diesem Ergebnis kommt eine über 200-seitige Studie, die im Auftrag des niederländischen Verbandes für Transport- und Logistik (TLN) von dem Beraterbüro Van de Ven mit Unterstützung des niederländischen Justizministeriums angefertigt wurde. Als Hauptgründe für die Kriminalitätsanfälligkeit werden die Lage der Niederlande als internationales Warendrehkreuz und die schwierigen Arbeitsbedingungen im Sektor benannt.

Die niedrigen Löhne für bestimmte Berufsgruppen, der Zeit- und Konkurrenzdruck sowie die geringe Chance, erwischt zu werden würden im Zusammenspiel gemeinsam den Nährboden dafür liefern, dass Mitarbeiter der Transport- und Logistikbranche sich zu kriminellen Handlungen verleiten lassen. Gerade die international organisierte Kriminalität nutze das gezielt aus, zumal die Niederlande als ein europäischer Logistik-Hotspot mit dem hohen Im- und Exportaufkommen ohnehin schon besonders attraktiv für kriminelle Aktivitäten, zum Beispiel den Drogenschmuggel, seien.

Höhere Löhne in der Branche als Gegenmaßnahme

Um diese Anfälligkeit zu senken schlagen die Studienmacher höhere Löhne im Transport- und Logistiksektor vor, damit lukrative Nebeneinkünfte aus kriminellen Handlungen keine Verlockung mehr für Mitarbeiter darstellen können. Außerdem müssten sich die stattlichen Behörden stärker darum kümmern, die internationale Kriminalität strukturell zu bekämpfen, statt lediglich ab und zu ein paar Leute festzunehmen. Damit beides geschehe, bedürfe es eines „kulturelles Umdenkens“ sowohl bei den Kunden des Transport- und Logistiksektors als auch bei den Verbrauchern und den staatlichen Behörden. 

TLN von Studien-Ergebnissen enttäuscht

TLN zeigt sich von den Ergebnissen der Studie enttäuscht. Zum einen würde bei den angeführten Beispielen zu selten der genaue Zusammenhang dargestellt zwischen der kriminellen Handlung und den Gründen, die angeblich für die Kriminalitätsanfälligkeit des Sektors sorgen.

Zum anderen weise die Studie keine klaren Handlungsmöglichkeiten auf, wie der aktuelle Missstand verbessert werden könne. Die Umsetzung der meisten Ratschläge wertet TLN als sehr zeitaufwendig und kompliziert, weil zahlreiche unterschiedliche Parteien dabei zusammenarbeiten müssten. Ziel von TLN sei es dagegen, „so schnell wie möglich kriminellen Missbrauch zu bekämpfen“, wie der Verband in einer Stellungnahme zu der Studie betont.

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