Lingen. Erstmals in der mehr als 100-jährigen Geschichte des emsländischen Nutzfahrzeugherstellers Krone erwartet das Unternehmen rote Zahlen. Das sagte der neue Inhaber Bernard Krone am Dienstag in Lingen. Konkrete Zahlen nannte der 33-Jährige noch nicht. Er sprach nur von einem „kleinen Minus“. Das Geschäftsjahr 2009/10 schloss Ende Juli, die vorliegende Bilanz sei noch nicht testiert.
Es zeichne sich aber ab, dass Krone im neuen Geschäftsjahr die Verlustzone verlassen werde. Im Bereich Lastwagenanhänger verbesserten sich die Geschäfte. „Die Nachfrage nach Transportraum zieht wieder an", sagte Krone. Auch in der Agrartechnik seien die Lagerbestände erschöpft, so dass er mit einer steigenden Nachfrage rechne.
Deutliche Nachfragesteigerung bei Aufliegern
Bei den Lastwagenaufliegern sei eine deutliche Nachfragesteigerung zu spüren. Allerdings sei die Lage für das Nutzfahrzeugwerk im emsländischen Werlte in den vergangenen zwölf Monaten die schwierigste in der Unternehmensgeschichte gewesen. Im Herbst 2009 habe das Unternehmen 200 Mitarbeiter freistellen müssen. Damals seien 15 Auflieger pro Tag gefertigt worden.
Mittlerweile liege die Produktionszahl wieder bei 80 Anhängern pro Tag. Bei einigen Produkten sei schon wieder das Niveaus von 2007 erreicht. „Wir sind dabei, Mitarbeiter zurückzuholen, Festangestellte und Zeitarbeiter", sagte Krone. Die Maximalkapazität liege bei 200 Aufliegern pro Tag. Für den Jahreswechsel rechne er damit, dass wieder 50 Prozent der Kapazität erreicht werde.
Investition trotz Krise
Trotz des Krisenjahres habe Krone investiert. In den Vertrieb seien im abgelaufenen Jahr nahezu fünf Millionen Euro geflossen, sagte der neue Inhaber. Krone gehört zu den führenden Herstellern von Lastwagenanhängern in Europa. Das Unternehmen beschäftigt rund 2000 Mitarbeiter in Deutschland, Dänemark, den USA und Großbritannien. (dpa/ag)