Mit mehr inneren Werten

Nachdem Konzern-Mutter Fiat auf Sparkurs fährt, musste Iveco die geplante Neukonstruktion der Kabine ad acta legen und dafür Vorhandenes gründlich überarbeiten. Auffälligste Neuerung ist das deutlich größere Hochdach. Es bietet neben einem besseren Raumgefühl zwei weitere Vorteile: Die Staufächer über der Frontscheibe wachsen und an der jetzt verlängerten Rückwand bleibt auch mit zwei Betten Platz für ein optionales Schranksystem, ohne dass die Kopffreiheit der oberen Schlafstatt zu sehr eingeschränkt wird. Bei den Staufächern über der Frontscheibe weicht der „Adventskalender“ mit seinen vielen kleine Klappen jetzt drei großzügigen, beleuchteten Fächern mit Deckel, in die auch große Taschen passen. Um die gewachsene Stirnfläche des neuen Hochdaches zu kompensieren, wurde die Front aerodynamisch optimiert. Abweichend von den Erlkönigen darf man auf eine deutlich andere Optik gespannt sein. Zumindest zeigen die Prototypen, dass die Außenstaufächer mitsamt Deckel gewachsen sind. Nach Insidermeinung sollen künftig beide Stauräume zur Serienausstattung gehören. Auch innen wurde der Stralis komplett umgekrempelt. Durch die gewachsene Länge fallen die Betten künftig breiter aus. Eine größere Überarbeitung erfuhr auch die Armaturenlandschaft. Durch zahlreiche Ausstattungsdetails, wie die veränderte Handhabung der Eurotronic oder den ACC, wirkten viele Bedienelemente aufgesetzt. Im neuen Armaturenbrett ist jetzt alles wie aus einem Guss. Die Cockpitgestaltung wird weniger farbenfroh, dafür aber klarer. Die Bedienung erleichtert das neue Multifunktionslenkrad. Bei der Farbenwahl bleiben sich die Interieurdesigner aber treu. Statt tristem Grau verwenden sie bunte Stoffe – nach wie vor unterschiedlich in den Versionen AS und AT/AD. Die Fingerübung Stralis Executive im alten Modell beschert dem Neuen ein paar Extras, die es bislang nicht zu kaufen gab – darunter eine komplette Lederausstattung. Technisch bleibt der Stralis 2 dagegen weitgehend unverändert. Da hat Iveco schon im aktuellen Modell alles auf Vordermann gebracht. Nur an der Gewichtsfront wird noch gekämpft, da der Stralis mit Euro 5 ziemlich Speck angesetzt hat. (gg)