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Iveco: Ende für Ulm - nur Brandschutz bleibt

15.05.2012 09:47 Uhr
Iveco: Ende für Ulm - nur Brandschutz bleibt
Die Umstrukturierung bei Iveco gleicht einem Blick in die Glaskugel. Noch ist vieles unklar - außer das Ende der LKW-Fertigung in Ulm

LKW-Hersteller konzentriert Produktion im ehemaligen Pegaso-Werk in Madrid.

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Ulm. Der Nutzfahrzeughersteller Iveco konkretisiert die Neuordnung seines Produktionsnetzwerkes. Branchenkenner berichten, dass die Produktionskapazitäten aus den Iveco- Brandschutzstandorten Görlitz, Weisweil und Kainbach bei Graz in Östereich sukzessive nach Ulm verlagert werden sollen. Damit will die Fiat-Tochter einen Teil der durch die Verlegung der LKW-Produktion betroffenen Arbeitsplätze in Ulm erhalten. Wie viele Arbeitsplätze in Summe an allen Standorten verloren gehen, ist noch nicht bekannt. Iveco wollte auf Anfrage der VerkehrsRundschau zu diesem Punkt keine Zahlen nennen. Expertenschätzungen schwanken hier zwischen 300 und 800 Arbeitsplätze, die in Ulm und den anderen Feuerwehr-Standorten wegfallen könnten.

Wann Iveco die LKW-Herstellung im Werk Ulm wie angekündigt schließt, ist noch nicht bekannt. Bislang gibt es laut Iveco-Pressesprecher Manfred Kuchlmayr dafür noch keinen exakten Zeitplan. Für die Fertigung reichen Material und Vorlauf nach Schätzungen von Insidern noch bis zur Sommerpause, andererseits gebe es noch einen Standortsicherungsvertrag mit sechsmonatiger Kündigungsfrist. Wird davon Gebrauch gemacht, könnte die LKW-Montage in Ulm noch bis zum Jahresende laufen. Im Boomjahr 2008 montierte Iveco in Spitzenzeiten laut Kuchlmayr in Ulm rund 24.800 LKW der Baureihe Stralis. In der Krise 2009 sackte das Volumen auf rund 6000 LKW ab, um sich seitdem auf niedrigem Niveau von rund 8000 LKW einzupendeln. 

Grund für die Verlegung der LKW-Montage nach Spanien sind laut Insidern unter anderem auch die niedrigeren Lohnkosten vor Ort und die ebenfalls schlechte Auslastung des Werkes Madrid.  Zwar hat „Iveco hat die feste Absicht, seine Marktpräsenz und seinen Service in Deutschland zu erhalten und weiter auszubauen sowie seine Position im Nutzfahrzeug- und Brandschutzmarkt zu stärken“, wie die Konzernleitung mitteilte. Ob dies aber nach den genannten Restrukturierungen so einfach möglich sein wird, bleibt nach Meinung von Branchenkennern abzuwarten. 

Die Verlegung der LKW-Fertigung von Ulm nach Madrid hatte der Mutterkonzern Fiat Anfang Mai bekannt gegeben und mit der geringen Auslastung der europäischen Fertigungskapazitäten begründet. Das Zentrum für Forschung und Entwicklung in Ulm sowie der LKW-Testing-Bereich sollen allerdings erhalten bleiben. Iveco beschäftigt derzeit am Standort Ulm rund 1900 Mitarbeiter, davon 430 in der  Brandschutz-Sparte. (gs)

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