Neuheiten-Welle

Anders als mancher Konkurrent bietet Renault seit jeher eine große und professionelle Fahrzeugpalette für den Bau an. Doch eine zu starke Fixierung auf den französischen Heimatmarkt und ein eher dünnes Händlernetz setzten den Einsätzen der Bauarbeiter mit Raute hierzulande enge Grenzen. Vorbei! Bis auf die Kabinenrohbauten wurden Premium Lander und Kerax komplett erneuert. Dass man keinen Vergleich mehr scheuen muss, beweisen viele kleine Details wie die solide verlegten Reifenventile, an denen nur die Kappe aus Kunststoff besteht, einfach ausklappbare vergitterte Scheinwerfer oder ein Baustellenpaket mit Tritt an der Fahrerhausseite, das speziell für den deutschen Markt ins Programm genommen wird. Die Eindrücke der VerkehrsRundschau: Breites Programm Renault Trucks tritt mit einer riesigen Palette an, die künftig beim 3,5-Tonner beginnt und bis hinauf zum Kerax 8x4 reicht. Der ist sozusagen die harte Premium-Version für ganz grobe Einsätze: Mit Stahlstoßfänger, Blattfedern und Trommelbremsen rundum wehrt er Angriffe von Kies und grobem Gestein gekonnt ab. Diesem Ziel dient auch die ziemlich großzügig übersetzte Lenkung samt riesigem Volant, die den soliden Kerax auf der Straße weniger kompakt wirken lassen, als er in Wirklichkeit ist. Die Rahmen verfügen immer über einen 30 Zentimeter hohen Längsträger und können für schwere Einsätze noch mal um fünf Millimeter verstärkt werden. Das neue Armaturenbrett stammt übrigens aus dem Premium Route. Zwischen diesem und dem Kerax steht der Premium Lander. Der fährt sich mit direkter übersetzter Lenkung und kleinerem Lenkrad deutlich direkter. Die 16 ZF-Gänge müssen immer per Hand sortiert werden, während im Lander auch die automatisierte Optidriver-Schaltung die Gänge sortiert. Dazu gibt es extra einen Bau-Mocus, der die Gänge höher dreht und die Drehzahl nie unter zugkräftige 900 Touren fallen lässt. Auf der Überlandetappe kam dann das Können des neuen Optidriver-+-Getriebes, eine Abwandlung von Volvos I-Shift, zum Tragen. Wo im ersten Premium Lander noch heftig hin- und hergeschaltet wurde und der Fahrer über einen unhandlichen Schaltklotz eingreifen musste, kann man jetzt getrost schalten lassen. Dabei findet Optidriver + fast immer den perfekten Kompromiss aus schnellem Zurückschalten und "Ziehenlassen". Gelungene Vorstellung Eine gelungene Vorstellung also, die von Seiten der Aufbauer unterstützt wird: Bei der Neuentwicklung der Franzosen war Meiller diesmal von Beginn an mit im Boot und hat die Kippbrücken exakt auf die Autos abgestimmt. Das gilt sogar für den Maxity, der als 4,5-Tonner ordentlich Nutzlast bei geringem Platzbedarf bieten soll. Damit rundet Renault das Programm nach unten ab. Die Voraussetzungen, auf deutschen Baustellen künftig verstärkt "fahrende Gastarbeiter" aus Frankreich anzutreffen, sind jedenfalls geschaffen. (gs) Verkehrsrundschau.de Online-Tipp: Sie können sich einen Eindruck von den überarbeiteten Franzosen im Einsatz verschaffen – in unserer Bildergalerie, die unten auf dieser Seite zur Verfügung steht. Den ausführlichen Fahrbericht lesen Sie in der VerkehrsRundschau 10 vom 9. März 2007.