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Unimog-Tuning

16.05.2013 08:00 Uhr
Unimog-Tuning
Das Fahrwerk des Unimog meistert fast jedes Gelände
© Foto: Felix Jacoby

Ein Unimog ist ein geniales Gefährt. Doch mit Sechszylinder-Diesel macht er definitiv noch mehr Spaß. Die Hellgeth-Brüder sorgen dafür.

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Universal eben: Wohl kaum ein Nutzfahrzeug aus Serienherstellung bietet eine solche Geländegängigkeit wie der Unimog von Mercedes, der dieses Attribut im Namen trägt: Universal- Motor-Gerät. Die Konstruktion basiert auf einem flexiblen Rahmen mit Rohrquerträgern. Die Portalachsen sind mit einer Konstruktion aus Schubrohren, Querlenkern und Schraubenfedern aufgehängt.

Das ermöglicht unglaubliche Verwindungen des Fahrzeugs. Wo andere Geländelaster längst den vierrädrigen Bodenkontakt verlieren, wühlt sich ein Unimog noch tüchtig durchs Gelände. Allerdings wurde die Vielzahl der Baureihen in der Vergangenheit reduziert, weswegen es an einer zugkräftigen Spitzenmotorisierung fehlt.

Doch viele Kunden dieser Fahrzeuggattung, zum Beispiel wohlhabende Weltenbummler oder Wüstensöhne, empfinden die Vierzylindermotoren häufig als zu kraftlos. Wer mit einem schweren Wohnmobil am Berg von Fernlastzügen überholt wird oder als Scheich Geländewagen mit hunderten PS in der Garage hat, lässt sich von der Zahl von etwas über 200 PS nur schwerlich begeistern.

Bei der stärksten Version der bisherigen Unimog-Generation U 4000/U 5000 mit Euro-5-Motor (OM 904) kamen 160 kW/218 PS an die Kupplung. Der neue Euro-6-Motor (OM 934) liefert nun 170 kW/230 PS, noch deutlicher ist der Anstieg des maximalen Drehmoments von 675 auf 900 Nm.

Doch manche Kunden wünschen sich eben noch mehr Mumm und, wie bei früheren Reihen, standesgemäße sechs Töpfe. Für die gibt es die Brüder Hellgeth, die in Rodacherbrunn im Grenzgebiet von Thüringen und Bayern einen Spezialfahrzeugbau mit 20 Mitarbeitern betreiben. Eine Ansammlung wertvoller Kunden-Unimogs, vom Expeditionsmobil bis zur Rallyemaschine, wartet vor der Werkstatt auf Modifizierungen. Dafür haben sich die beiden Techniker mit ihrem Team einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Auch das Fahrzeug, das wir hier vorstellen, wurde eigens aus den Golfstaaten nach Deutschland geschafft, um den Serienstandard zu verbessern.

In diesem Fall geschah das mit einem schlichten Rezept: Der Originalmotor macht dem Reihensechszylinder aus dem Mercedes Zetros, dem schwersten Geländefahrzeug von Mercedes, Platz. Der OM 926 leistet 240 kW/326 PS, das maximale Drehmoment wächst auf satte 1300 Nm, der Hubraum von 4,2 auf stramme 7,2 Liter.

In der Praxis war die Organtransplantation nicht ganz einfach, denn der Sechszylinder wiegt rund vier Zentner mehr, entsprechend mussten die Motorlager verstärkt und der Motorraum für den größeren Block vorbereitet werden. Da die Wüstenländer keine Abgasnormen kennen, tat es aber eine schlichte Auspuffanlage. Für Länder mit entsprechenden Vorschriften gibt es wahlweise Filter und Schalldämpfer.

Die Wirkung des Sechszylinders im Unimog ist furios. Nach einer kurzen Runde mit einem Vierzylinder, der ein schweres Wohngehäuse schleppen muss und sich mit hartem Verbrennungsgeräusch gemächlich in höhere Drehzahlen müht, fühlt sich der umgebaute Unimog wie ein Sportwagen an.

Mit Wucht versetzt der Zetrosmotor den Antriebsstrang in Schwung, druckvoll beschleunigt der Zehntonner, dazu noch hört sich der Sechszylinder viel geschmeidiger an als sein kleiner Bruder. Und das gilt für die Version mit 326 PS. Einige Kunden wünschen eine weitere Steigerung der Kraft: Kein Problem, der großvolumige Motor hat noch Reserven.

Zum Serienstandard gehört bei den Unimogs das elektropneumatische Schaltsystem "Telligent", das es sogar in einer Computerautomatisierten Variante gibt. Während mancher Kunde die Schaltarbeit gerne dem Fahrzeug und der künstlichen Intelligenz überlässt, gibt es auch viele Geländefahrer, die lieber von Hand sortieren.

DER TRAUM VOM UNIMOG IST NICHT GANZ BILLIG

Für die bietet Hellgeth den Rückbau auf die klassische Variante des achtgängigen Handschaltgetriebes von ZF. Weitere Schritte sind der Verzicht auf den zu- und abschaltbaren Frontantrieb, bei den Hellgeth-Unimogs wird die Leistung permanent an alle vier Räder geliefert. Unerlässlich ist auch die Umrüstung auf eine stärkere Kupplung.

So ein Umbau kostet rund 65.000 Euro, nicht zu viel, wenn man den schon sechsstelligen Kaufpreis des Chassis sieht oder das, was manche Eigentümer noch in den Aufbau stecken. Oft wählen Kunden zusätzlich feines Zubehör wie die Michelin XZL 365/80R20 mit Hutchinson-Spezialfelgen, auf denen die Reifen rutschsicher fixiert werden. So macht Unimogfahren noch mehr Spaß, auch wenn's ein exklusives Vergnügen ist!

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