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Was wurde aus: "Angst vor Englandtour" - Migranten in europäischen Häfen

13.09.2018 08:00 Uhr
Was wurde aus: "Angst vor Englandtour" - Migranten in europäischen Häfen
Im Jahr 2015 stellten Migranten in Calais eine Bedrohung für manche Fahrer dar. Heute hat sich die Situation entspannt
© Foto: Arnaud Dumontier/picture-alliance

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Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Sommer 2015 klagten viele Fahrer und Unternehmer über die zunehmende Bedrohung durch Migranten vor dem Eurotunnel in Calais, die sich auf den Lkw verstecken und illegal nach England einreisen wollten. "Fahrer fürchten um Leib und Seele", überschrieb der Bundesverband Güterverkehr, Logistik und Entsorgung BGL damals einen dramatischen Appell an die Politik.

Unternehmer Horst Kottmeyer, der täglich 15 bis 20 Fahrer im Englandverkehr im Einsatz hat, berichtete im Sommer 2015 exemplarisch, "kaputte Scheinwerfer, Planenschäden ohne Ende, kaputte Dächer, beschädigte Waren" seien an der Tagesordnung. Ein Fahrer wollte damals nicht mehr im Englandverkehr eingesetzt werden, obwohl er immer gerne gefahren war. "Die Stimmung ist schlecht, für die Fahrer ist das eine echte Strapaze", erklärte Kottmeyer.

Nach der Räumung des sogenannten "Dschungel von Calais" Anfang 2018 hat sich die Lage inzwischen nach Angaben des BGL-Sprechers Martin Bulheller deutlich entspannt. Seiner Meinung nach dürfte dazu auch der massive Ausbau des Sicherheitsparkens am Eurotunnel beigetragen haben.

Das bestätigt Unternehmer Kottmeyer auf Nachfrage des TRUCKER: "Die Fahrer müssen jetzt nicht mehr vor dem Eurotunnelgelände warten, sondern können sofort auf das Gelände fahren und innerhalb parken." Auch seien die Migranten bei Weitem nicht mehr so aggressiv wie 2015. Schäden am Fahrzeug oder an der Ware hat Kottmeyer nicht mehr zu beklagen. Dennoch mahnt Kottmeyer zur Vorsicht. Seine Fahrer würden ab Antwerpen bis zum Gelände des Eurotunnels nach wie vor keine Pausen machen. Noch immer seien Splittergruppen von Migranten unterwegs, die versuchen, auf die Lkw zu gelangen. Da dieses jetzt eher heimlich geschehe und die Bedrohung nicht mehr so offensichtlich sei wie 2015, bestehe die Gefahr, dass der eine oder andere leichtsinnig werde.

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