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Ziemlich clever kombiniert

08.04.2008 23:13 Uhr
Ziemlich clever kombiniert

Der neue Fiat Scudo Kombi könnte dank hohem Komfort und guter Variabilität vor allem Mischnutzer ansprechen. Die ganze Baureihe will dank PKW-Abstammung mit niedrigen Unterhaltskosten glänzen / Mit Bildergalerie

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Dass leichte Nutzfahrzeuge bei fast allen Herstellern von den Errungenschaften der jeweiligen PKW-Abteilung profitieren, ist nichts Neues. Doch je höher die Tonnage, desto geringer die Synergien. Bei den 2,8-Tonnern beschränkt sich der Know-how-Transfer meist schon auf den Antriebsstrang oder Bedienelemente. Beim neuen Fiat Scudo alias Peugeot Expert alias Citroën Jumpy geht das deutlich weiter: Plattform und Technik stammen weitgehend von der Großraumlimousine 807/C8/Ulyssee/Phedra, weshalb eine vergleichsweise geringe Investition von 260 Millionen Euro für die Entwicklung genügte. Da fielen die 440 Millionen Euro, die für die Modernisierung der Produktion fällig wurden, schon mehr ins Gewicht. Der Fiat Scudo im Test Die PKW-Gene werden vor allem gewerblich-private Mischnutzer des neuen Sevel-Vans zu schätzen wissen. Denn die verglaste, mit bis zu neun Sitzplätzen bestuhlte Kombiversion verwöhnt mit speziell abgestimmtem, für Nutzfahrzeugmaßstäbe wirklich feinem Federungskomfort und offenbar bessere Geräuschdämmung als die reinen Kastenvarianten. Antriebseinflüsse, größere Schläge in der Lenkung oder auffälliges Trampeln bei Schlaglöchern – Fehlanzeige. Die Bremsen in den großen 16-Zoll-Rädern verzögern reaktionsstark, sehr standhaft und eben auf PKW-Niveau. Störend am Handling ist eigentlich nur der traditionell große Wendekreis (12,2 Meter). Der gefahrene, VTG-geladene 120-PS-Common-Rail-Motor verwöhnt mit ebenso feinen Manieren, läuft seidig und wird auch beim Ausdrehen nie laut. Der Antritt des 2,0-Liter-16-Ventilers, der aus den PSA-PKW-Regalen stammt, ist freilich ziemlich müde. Wer's drauf anlegt, zieht auf der Autobahn trotzdem einigermaßen zügig auf die versprochenen 160 km/h. Auch dank der ausgefeilten Aerodynamik bleibt die Geräuschkulisse sehr moderat. Zu großer Form läuft der Kombi bei der Innenraumvariabilität auf: Die in Theatermanier sitzfreundlich nach hinten höher montierten Sitzbänke und Einzelsitze im Ford lassen sich umklappen, "wickeln" und vergleichsweise leicht herausnehmen – ideal für Teilzeitransporteure, die ihr Auto auch privat nutzen. Leider fehlen der Kombiversion die stabilen DIN-gemäßen Zurrösen des Kastenwagens, wo man sich beim großen Ducato bediente. Die dürren Ringe genügen nicht. Wer sich die Beladung weiter erleichtern will, kann die mit 1.000 Euro recht günstige Luftfederung ordern, deren Bedieneinheit seitlich im Gepäckraum platziert ist. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht bringt die PKW-Abstammung Vorteile. So reklamiert Fiat für den Scudo nicht nur einen gegenüber klassischen 2,8-Tonnern günstigen Verbrauch von knapp über sieben Liter pro 100 Kilometer und somit das klassenbeste Verhältnis von Nutzlast und Verbrauch. Sondern man verspricht auch eine deutlich günstigere Versicherungseinstuftung als die werten Wettbewerber. Und nicht zuletzt will vor allem Fiat auch beim Preis punkten und deutlich unter T5 & Co. ansetzen sowie nach oben früher aufhören. 18.300 Euro für einen 2,7-Tonner-Kasten (1,0t Nutzlast) mit 90-PS-Multijet-Motor sind ebenso verlockend wie die 20.550 Euro für die lange 2,9-Tonner-Version mit 120 PS oder die 21.450 Euro für die ebenso motorisierte Hochdachvariante. Die Kombis beginnen bei moderaten 20.600 Euro. Nur der Aufpreis für die 140-PS-Topversion fällt wegen des serienmäßigen Partikelfilters mit 1.300 Euro gegenüber dem 120er happig aus. Und ESP kostet üppige 450 Euro extra. Trotzdem dürfte der clever konzipierte Sevel-Van verkaufsmäßig nicht ins Schleudern kommen. Erst recht, weil man die "kleinen Italiener" jetzt auch bei 20 ausgewählten Händlern der "großen Italiener" von Iveco bekommt: vom Doblò bis zum Stralis, ein respektables Sortiment. (jr) VerkehrsRundschau.de Online-Tipp: Zahlreiche Bilder vom neuen Fiat Scudo Kombi finden Sie unten auf dieser Seite in einer Bildergalerie. Der ausführliche Fahrbericht ist in der VerkehrsRundschau 50 vom 15. Dezember 2006 zu finden.

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