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Neue WHO-Leitlinie: Zuckerkonsum soll sinken

17.05.2014 08:00 Uhr
Neue WHO-Leitlinie: Zuckerkonsum soll sinken
Recht oft ist nicht gesund, was gut schmeckt
© Foto: Picture Alliance/Arco Images

Neue WHO-Leitlinie: Zuckerkonsum soll sinken

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Rund 34 Kilogramm Zucker isst jeder Deutsche pro Jahr, das entspricht pro Tag rund 90 Gramm bzw. mehr als 30 Würfelstücke. Dabei ist der Körper auf den zusätzlichen Zucker gar nicht angewiesen - weil er ihn aus Kohlenhydraten selbst herstellen kann. Die Folgen dieser Übersüßung sind Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht und Fettleibigkeit oder kariöse Zähne. Auch mit Diabetes Typ II wird zu hoher Zuckerkonsum in Verbindung gebracht.

Um diese zunehmenden Probleme zurückzudrängen, überarbeitet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) jetzt ihre Empfehlung für den täglichen Zuckerkonsum. Noch bis Ende des Monats werden Experten dazu gehört.

VIEL ZU VIEL VERSTECKTE SÜSSE IN FERTIGPRODUKTEN

Ein ganz erheblicher Teil des heute konsumierten Zuckers, begründet die WHO, ist in verarbeiteten Nahrungsmitteln enthalten, die nicht unbedingt als süß gelten.

So enthält ein Esslöffel Ketchup einen Teelöffel Zucker; in einem Becher Fruchtjoghurt stecken fünf bis acht. Ganz besonders stark gesüßt sind Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränke (fünf Teelöffel pro Dose). Doch auch vermeintlich "gesunde" Lebensmittel wie Milchdrinks, Teegetränke oder Frühstücks-Cerealien enthalten zu viel "süßes Gift", genauso wie Fertigprodukte. Tütensuppen, Gewürzgurken, Rotkohl (25 Würfel pro 680-g-Glas!) oder Fertigpizza aus dem Tiefkühlregal (2 bis 3 Würfel).

Die Lebensmittelindustrie lässt sich ungern in die Karten schauen. Bezeichnungen wie Dextrin, Fruktosesirup, Molkenpulver oder Inulin sagen den Konsumenten aber zu wenig, kritisiert der Verbraucherzentrale-Bundesverband in seiner bundesweiten Markterhebung "Versteckte Süßmacher". Das Gesetz definiert lediglich klare Aussagen wie "zuckerfrei", oder "ohne Zuckerzusatz". Was offenbar die Phantasie der Hersteller beflügelt: Erklärungen wie "natursüß", "Süße nur aus Früchten" oder "ohne Kristallzuckerzusatz" lassen ein Produkt gesünder wirken und suggerieren, Fruchtzucker wäre besserer Zucker. Und wer weiß schon, dass sich eine Aussage wie "weniger süß" allein auf die geschmackliche Note beziehen darf, nicht aber auf die Menge des Zuckers!

WHO EMPFIEHLT EIN DRITTEL DES HEUTIGEN VERBRAUCHS

Verbraucherschützer fordern seit langem eine strengere Lebensmittel-Kennzeichnungspflicht. Auch müsse die Lebensmittelüberwachung verstärkt auf irreführende An gaben achten und Verstöße ahnden.

Die WHO will ihre neue Empfehlung der Tageshöchstmenge möglicherweise von zehn auf fünf Prozent des Tageskalorienbedarfs senken. Die "Fünf-Prozent-Hürde" wäre auch ein deutliches Signal an die Industrie. Für einen Mann mit einem Durchschnittsbedarf von 2400 Kilokalorien/Tag sind das nur noch 30 Gramm Zucker. Eine Dose Sprite oder ein Glas Orangensaft decken diese Menge ab.

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