Jeder Raucher weiß eigentlich, was er sich antut. Er braucht bloß ein bisschen zügiger einige Treppen hochsteigen. Die Kurzatmigkeit verrät, dass die Bronchien verschleimt und die Lunge nicht voll funktionstüchtig sind. Zwanzig Minuten laufen? - Anstrengend, denn der Körper arbeitet ununterbrochen gegen das Nikotin und die chemischen Zusätze an, die die Industrie dem Tabak beimischt.
ZUGIGE HAUSFLURE UND VERQUALMTE BUDEN
4000 Zusatzstoffe stecken in der Zigarette, 70 davon sind krebserregend. Egal! - Für die Industrie muss die Kohle stimmen. 200 Millionen Euro jährlich fließen in Deutschland in die Werbung. Besonders perfide sind Promotionaktionen an Orten, wo Jugendliche sich aufhalten, die dann vielleicht ein Leben lang süchtig bleiben.
8,5 Millionen Männer (jeder dritte) und 6,3 Millionen Frauen (jede fünfte) in Deutschland rauchen. Die "Süchtlinge" nehmen vieles in Kauf: Die zunehmende Ächtung durch die Gesellschaft zwingt sie, sich in zugigen Hausfluren und verqualmten Raucherbuden herumzudrücken. Sie gewöhnen sich an den morgendlichen Husten, sie bangen in der ständigen Sorge, ob genug Nachschub da ist. Das schlechte Gewissen und die Angst vor Krankheit werden verdrängt: Lungenkrebs wird zu 90 Prozent durch Rauchen verursacht. Jeder vierte, der als Teenager einsteigt, stirbt zwischen dem 35. und 69. Lebensjahr an den unmittelbaren Folgen des Rauchens.
Warum kommen trotzdem so viele nicht davon los? - Das versteht nicht, wer noch nie geraucht hat. Doch die Antwort ist einfach: Sie müssen. Das Rauchen ist keine schlechte Angewohnheit, sondern eine Sucht. Nikotin ist ein Gift und macht abhängig.
DIE ZIGARETTE ALS FREUND UND RETTER IN DER NOT
Die meisten Raucher stecken in der typischen Falle: Sie haben Angst vor dem Verzicht. Sie verbinden die Zigarette mit starken Gefühlen. Vermeintlich "beruhigt" das Rauchen, ein andermal fördert es die Konzentration. Geraucht wird zur Belohnung und ein anderes Mal zum Zeitvertreib. Mit den Jahren stabilisieren sich die Gewohnheiten und der Raucher glaubt, keinen Kaffee mehr ohne Zigarette genießen zu können. Das Acht-Zentimeter-Stängelchen wird zum Freund und Retter aus jeglicher Lebenssituation.
Es gibt nur einen einzigen Weg, sich davon zu lösen: Man muss der Zigarette diese Bedeutung kategorisch wieder absprechen. Es muss im Kopf "Klick" machen. Man muss die Zigarette betrachten, als das, was sie ist: ein Industrieprodukt voller Gift und Chemie. Dieser Glimmstängel hat keine magische Wirkung auf den Fluss des Lebens. Nicht mehr als vielleicht ein Stück Karotte. Man kann sich sehr gut entspannen, erholen, aufregen oder ablenken ganz ohne.
Das vermeintlich Schöne am Rauchen ist Gehirnwäsche der Industrie, schreibt der US-Autor Allen Carr im Bestseller "Endlich Nichtraucher!" Nichts im Leben ändert sich zum Negativen, wenn man nicht raucht. - Im Gegenteil!
DER START INS NEUE LEBEN IST JEDERZEIT MÖGLICH
Sobald der Raucher wieder die Kontrolle über sein Handeln übernimmt, wird alles besser und leichter. Man kann förmlich zusehen, wie sich der Körper eines Exrauchers erholt, die ganze Ausstrahlung wird frischer und lebendiger. Der Stolz auf die eigene Leistung entfacht neue Energien. Lebenskraft und Widerstandsfähigkeit gegen schwere Krankheiten und Stress steigen an, ein neues Lebensgefühl erwacht!
Raucher, die aufhören möchten, sollten die Familie und Freunde mit einbinden und mit dem Hausarzt sprechen. Er berät über die verschiedenen Methoden, die größtenteils von den Kassen unterstützt/bezahlt werden. Moralische Unterstützung erfährt man auch im Internet durch Gleichgesinnte. Jetzt gilt es nur noch, den Startschuss ins freie, neue Leben zu geben. Zum Beispiel am 31. Mai!