Auch wenn die Entscheidung, den Iveco nicht mehr in Ulm zu produzieren, Unmut auslöst, scheint sich die Qualitätsoffensive in Madrid zu lohnen: Denn beim Interieur des Stralis Hi-Way ist ein riesiger Sprung erkennbar: Endlich gibt es abriebfeste Schalter und Taster, die alle satt und sauber rasten. Die schicke metallicfarbene Spange in der Mittelkonsole und der hinterschäumte Träger, der Tacho und Multimediasystem überspannt, wirken wertig, aber nicht abgehoben, und stellen endlich eine Art "Corporate Identity" nach Art des italienischen Mutterhauses her. Auch den Boden unterfütterte Iveco neu, sodass alles jetzt solider wirkt. Die Staukästen sind ebenfalls sauber verkleidet und beim Thema Geräuschdämmung bemerkt man die Bemühungen der (immer noch in Ulm ansässigen) Konstrukteure - weil man nämlich außer minimalen Wind- und ein wenig Reifengeräuschen nicht mehr viel hört. Das manifestiert sich in niedrigen dB(A)-Werten bei der Geräuschmessung aber nur bedingt. Beim Hauptträger der Armaturentafel stimmt die Narbung, allerdings fällt der Glanzgrad mit einer gewissen "Speckigkeit" etwas zu hoch aus. Was hörbar schwerer wiegt, ist die Härte des verwendeten Kunststoffes, was immer wieder zu leichtem Knistern auf schlechten Straßen führt. Interessant auch der Weg von Iveco, mit "SCR only" bei den Euro-6-Fahrzeugen auf eine verbrauchserhöhende Abgasrückführung zu verzichten. Wie's in der Praxis funktioniert, werden wir schon bald im TRUCKER-Supertest ermitteln. Auf jeden Fall muss sich Iveco mit dem Neuen trotz unveränderter Basis nicht verstecken.
In Spanien gefertigt: Iveco Stralis
17.02.2013 08:00 Uhr