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Land Rover lässt den Trailer verschwinden

01.09.2015 11:25 Uhr
Land Rover lässt den Trailer verschwinden
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts! Land Rover ermöglicht freie Sicht nach hinten und kontrolliert die Ladung - was Fahren und Rangieren viel sicherer macht
© Foto: Land Rover

Ein Fahrertraum: Land Rover lässt den Trailer verschwinden und kontrolliert die Ladung

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Land Rover forscht an einem Projekt, das den Job der Lkw-Fahrer erleichtern und viel sicherer machen würde: Mit dem Entwicklungsprojekt „Transparent Trailer“ wollen die Briten das Gespannfahren sicherer machen. Ein wichtiger Baustein des Konzepts ist ein Kamerasystem, das den Anhänger auf elektronischem Weg unsichtbar macht – der Fahrer erhält freie Sicht nach hinten, ohne störenden toten Winkel. Überholmanöver werden dadurch ebenso einfacher und sicherer wie das Manövrieren mit angekoppeltem Trailer, was Lkw-Fahrtern das Rangieren auf engen Höfen massiv erleichtern würde. 

Ebenfalls interessant für die Nutzfahrzeugwelt ist die Tatsache, dass Land Rover im Rahmen des Projektes auch weitere Technologien zur Verbesserung der Ladungssicherheit erforscht  – in dem Fall  etwa zur Überwachung von Pferden während der Fahrt. Einen Prototyp des „Transparent-Trailer-Systems“ in einem Range Rover stellt Land Rover vom 3. bis 6. September bei den Burghley Horse Trials vor, eine der wichtigsten Reitsportveranstaltungen in Großbritannien.

Der im Range Rover installierte Transparent-Trailer-Prototyp nutzt zum Einen die Bilder des von Land Rover entwickelten Surround-Kamerasystems, das über eine Rückfahrkamera und Kameras an den Außenspiegeln verfügt. Zum Anderen kommt hier eine drahtlose Digitalkamera hinzu, die am Heck des Anhängers platziert wird. Das System setzt die Aufnahmen aller Kameras zusammen und erzeugt auf diese Weise ein Livebild ohne Anhänger – dank Elektronik wird der Hänger durchsichtig. Sobald Anhänger und Zugfahrzeug gekoppelt werden, erscheint der digital aufbereitete, unverstellte Blick nach hinten automatisch im Innenspiegel des Fahrzeugs.

Dr. Wolfgang Epple, Director of Research and Technology bei Jaguar Land Rover: „Mit unserem Transparent-Trailer-Projekt suchen wir nach Möglichkeiten, die Sicht nach hinten zu verbessern, ohne dass Größe oder Gestalt eines Anhängers eine Rolle spielen. Unser System-Prototyp liefert ein brillantes Videobild ohne Störungen durch andere Fahrzeuge oder Gegenstände. Dadurch geben wir dem Fahrer die bestmöglichen Informationen an die Hand, um sichere und richtige Entscheidungen beim Fahren und Manövrieren zu treffen. Dadurch wird Gespannfahren deutlich sicherer und weniger belastend.“

Beim Zurücksetzen kann der Fahrer die Bilder der Kameras zusätzlich auch auf dem großen Infotainment-Bildschirm im Armaturenbrett betrachten. Elektronisch erzeugte Führungslinien erleichtern das Manövrieren, indem sie die kommenden Fahrwege von Zugmaschine und Hänger in das Videobild einblenden.

Interessant ist auch der Baustein „Cargo Sense“. Dahinter stecken Ideen für ein Anhänger-Überwachungssystem, das Beladung und Transport optimiert. Der aktuelle Prototyp des Systems kombiniert eine im Hänger angebrachte kabellose Videokamera mit einer Drucksensorenmatte auf dem Anhängerboden. Beide Komponenten sind drahtlos mit dem Zugfahrzeug verbunden. Cargo Sense hilft dem Nutzer, die Ladung gleichmäßig im Anhänger zu verteilen. Darüber hinaus registriert die druckempfindliche Matte Lageänderungen der Fracht – ob es nun Kartons, Möbelstücke, Fahrzeuge oder ein Tiere sind. Sobald das System ungewöhnliche Bewegungen der Ladung erkannt hat, sendet es die Warnung „Check Cargo“ auf die Anzeige am Armaturenbrett. Zugleich können Livebilder der Kamera aus dem Innern des Anhängers auf dem Infotainment-Schirm angezeigt werden. Während der Beifahrer diese Bilder auch während der Fahrt sieht, sind sie für den Piloten aus Sicherheitsgründen erst dann sichtbar, wenn das Gespann zum Stillstand gekommen ist. Denn eine permanente Übertragung der Kamerabilder aus dem Anhänger könnte den Fahrer vom Geschehen auf der Straße ablenken. Deshalb die Lösung, die ein Problem mit der Ladung im Anhänger selbsttätig erkennt und den Piloten nur bei Bedarf entsprechend warnt. Dann stehen sofort Livebilder aus dem Hänger zur Verfügung, und die Passagiere können daraufhin entscheiden, ob ein Stopp und die Kontrolle der Fracht nötig sind.

Natürlich gibt es das Ganze auch als App: Mit der Cargo-Sense-App wird der Fahrer auf seinem Smartphone über den Zustand von Ladung und Anhänger informiert – zum Beispiel während er bei einem Reitturnier den Parcours besichtigt und sein Pferd vorübergehend verlassen muss. Sollten sich beim Pferd Probleme anbahnen, etwa durch zu hohe Temperaturen im Hänger, wird der Besitzer automatisch per SMS benachrichtigt. Das gleiche Warnprogramm läuft ab, falls sich ein Unbefugter am Hänger zu schaffen macht. Auch dieses System ließe sich sehr gut in die Nutzfahrzeugwelt übertragen – das Problem ist, dass sich ein Nutzfahrzeug-Gespann anders rechnet als ein Range Rover mit Pferdeanhänger.

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