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Test & Technik: Kamaz TM 1840

23.08.2010 10:49 Uhr
Test & Technik: Kamaz TM 1840
Die Neugestaltung der Kabine beim Kamaz TM 1840 hat Autodesign übernommen (Foto: Fedor Lapshin)

Glasnost bei Kamaz: Die renovierte Entwicklungsabteilung hat dem 5460, jetzt 1840, ein Facelift spendiert. Die TRUCKER-Redaktion ist den Russen-Truck exklusiv gefahren.

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Ein angekündigter Besuch des russischen Präsiden­ten Dmitry Medvedev wirkte Wunder bei Kamaz: Für die geplante Visite sanierte man auf einen Schlag die komplette Entwicklungsabteilung. Medvedev kam dann zwar doch nicht, aber die Einrichtun­gen und Gebäude entsprechen jetzt wieder modernen Standards.

Außerdem modernisierte man auch das Produkt selbst. Die Kamaz-Kabine wurde neuen russischen Crashnormen unterzogen, die natürlich nicht den strengen schwedischen Regularien entsprechen, aber immerhin. Beim Test wanderte die Einschlagstelle des Pendelgewichts höher – wodurch das Kamaz-Bodenblech zusammenklappte wie ein Kartenhaus.

Neue Crashnorm fordert Facelift

Entsprechend musste man den Rohbau in diesem Bereich massiv verstärken. Außerdem kon­struierte Kamaz eine neue Kabinenlagerung. Jetzt geht beim „Zertifikationsschlag“ nur noch das hintere Lager in die Knie, während die vordere Aufhängung es der Kabine erlaubt, mit minimalen Beschädigungen nach hinten „auszuweichen“. Mit der neuen Lagerung werden auch die Kipper ausgerüstet, die so erheblich komfortabler und fahrsicherer wurden.

Die Neugestaltung der Kabine übernahm Autodesign. Pawel Ekimow (26), Sohn des Firmengründers und Absolvent der Moskauer TU, zeichnete den größten Part.Spontan erinnert uns das Facelift an neuere Ural: Strenge, gerade Linien, glatte Flächen und rechteckige Scheinwerfer wirken zwar irgendwie langweilig, aber doch klar und technisch. Dabei achteten die eigenen Designer aus Tschelny aufs Firmen-CI. Viele Kunststoffelemente werden von der einheimischen Firma Riat und türkischen Unternehmen gefertigt. Die Firma „Universal XXI. Jahrhundert“ liefert die Scheinwerfertechnik. So hat sich der Kamaz 5460 ganz schön gemausert.

Die erste Überraschung gleich beim Einsteigen: Die Türen öffnen jetzt ungewöhnlich leicht mit Kunststoff- statt Metallgriffen. Die fummeligen und anfälligen Schlösser tauschte man gegen neue nach aktuellem Standard. Auch die Treppenstufen sind aus Kunststoff und aus der Stoßstange sticht der Unterfahrschutz heraus. Innen sitzt man auf bequemem Grammer-Gestühl mit Luftfederung, das in Jelabuga hergestellt wurde. Alternativ greift Kamaz jetzt auf Riat aus Tschelny und die türkische Marke Pilot, die in Jekaterinburg fertigt, zurück.

Angenehme Schaltung

Die Kunststoffvorderverkleidung ist seit Euro 3 bekannt. Die Material- und Montagequalität ist sehr gut, nur Kleinigkeiten stören: Zum Beispiel lässt sich das Handschuhfach nicht bequem öffnen. Ergonomisch liegt noch vieles im Argen. Dazu gehören die horizontal montierte Feststellbremse oder der Kipphebel für die pneuma­tische Verstellung des Lenkrades, der direkt darunter liegt.

Alte Kritik­punkte, die man nicht änderte: Der Scheibenwaschbehälter duckt sich immer noch neben den linken Fuß des Fahrers in der Kabine, obwohl er woanders Platz gefunden hätte, zumal der Einfüllstutzen unter der vorderen Verkleidung liegt. Nun gut, russische Winter sind kalt. Auf dem Motortunnel thront jetzt eine Plastikschale mit Becherhaltern, da wäre eine Klappbox in Kistenform noch besser.

Beim Starten des bekannten 400 PS starken Кamaz-V8 Typ 740 in Euro 3 mit Bosch Common Rail fällt der „hämmernde“ Sound auf, den die Leitung dem V8 verleiht. Druck macht ihm ein einfacher Turbo. Wählhebel auf D, den Fuß aufs Gas und los. Das geht jetzt extrem geschmeidig! Die Gänge werden sanft und ruckfrei hochgestuft. Wenn nötig, kann man manuell eingreifen. Nach ein paar Sekunden herrscht wieder der Automatikmodus. Schiebt man den Joystick leicht an, stuft die AS-Tronic einen Gang hoch, drückt man stärker, zwei Gänge. Leider zeigt das Display dazu nichts an. Trotzdem: Das Getriebe macht aus dem 5460 ein neues Auto! (Fedor Lapshin)

Den vollständigen Testbericht mit vielen weiteren Details lesen Sie im TRUCKER 9/2010. Hier erhalten Sie Informationen zu Bestell- und Abomöglichkeiten

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