Dem Staat entginge durch Manipulationen bei der Abgasreinigung jedes Jahr ein dreistelliger Millionenbetrag, sagte CDU-Fraktionsvize Ulrich Thomas im Magdeburger Landtag. Weil die Manipulation die Erfüllung einer besseren Abgasnorm vorgaukele, sparten die kriminellen Spediteure entsprechend Mautgebühren. Sachsen-Anhalt und Thüringen wollen daher auf schärfere Kontrollen des BAG drängen. Die Behörde benötige dafür mehr Personal.
Derzeit würden bei Kontrollen entlang der Autobahnen vor allem Fahrtenschreiber, Lenkzeiten oder die Profiltiefe der Reifen kontrolliert, kritisierte Thomas. Ob tatsächlich Harnstoff (AdBlue) zur Abgasreinigung verwendet werde, werde dagegen nicht erfasst. Das biete vor allem für Speditionen aus dem Ausland Betrugsmöglichkeiten. Deutsche Unternehmer könnten wegen der Kontrolle bei der Hauptuntersuchung kaum betrügen. Schärfere Kontrollen seien deshalb auch nötig, um einen Wettbewerbsnachteil für einheimische Unternehmen zu verhindern.
Die Manipulation bei der Abgasreinigung sorgt seit mehr als einem Jahr immer wieder für Gesprächsstoff. Konkret geht es um den Einsatz sogenannter AdBlue-Emulatoren. Dabei handelt es sich um elektronische Geräte, durch die die normalen Funktionen der computergestützten Schadstoffregulierung bei Lkw umgangen werden.