Wegen der Sperrung der Gotthard-Bahnstrecke und der massiven Beeinträchtigung der Güterversorgung fordert der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG vom Bundesrat Notmaßnahmen für die Aufrechterhaltung der Transportsicherheit. Neben Nachtfahrtbewilligungen und einer temporären Umstellung des Dosiersystems für den Schwerverkehr gehört dazu auch eine Lockerung der Vorschriften für Gefahrguttransporte mit medizinischen Gütern, teilte der Verband in einer Pressemitteilung mit. Zudem sind die gleichzeitig geplanten mehrwöchigen nächtlichen Unterhaltsarbeiten im Gotthard-Straßentunnel laut ASTAG zu verschieben. „Im Interesse der ganzen Schweiz kann und darf es nicht sein, dass der Güterverkehr am Gotthard über Wochen praktisch stillgelegt ist“, sagt Adrian Amstutz, Zentralpräsident der ASTAG. Die aktuelle Lage zeigt nach Ansicht des Verbands eindrücklich, wie fragil die Zustände auf einer der Hauptversorgungsachsen für die Schweiz sind. Vor der geplanten Totalsanierung des Gotthardstraßentunnels ist der Bau einer Ersatzröhre deshalb zwingend.
Die wochenlange Unterbrechung des Bahnverkehrs am Gotthard nach dem Felssturz bei Gurtnellen bringe gravierende Probleme mit sich. Beeinträchtigt seien die regelmäßige Versorgung und Entsorgung der Schweizer Wirtschaft sowie der Konsumenten über die weitaus wichtigste Transitachse des Landes. Erschwerend kommt laut ASTAG hinzu, dass das Bundesamt für Straßen (ASTRA) zeitgleich nächtliche Sperrungen des Gotthard-Straßentunnels für Sanierungs- und Unterhaltsarbeiten plant.
ASTAG fordert Notmaßnahmen
11.06.2012 12:47 Uhr

Güterverkehr am Gotthard gerät nach Felssturz ins Stocken.