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BAG: Wirtschaftskrise schlägt auf Transportmarkt durch

16.12.2009 10:39 Uhr
BAG: Wirtschaftskrise schlägt auf Transportmarkt durch

Die globale Wirtschaftskrise im 1. Halbjahr 2009 hat zu einem beispielslosen Rückgang der Verkehrsnachfrage in Deutschland geführt.

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Köln. Die globale Wirtschaftskrise im 1. Halbjahr 2009 hat zu einem beispielslosen Rückgang der Verkehrsnachfrage in Deutschland geführt. Zu diesem Ergebnis kommt das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) in der aktuellen Marktbeobachtung Herbst 2009. Im Vergleich zum 1. Halbjahr 2008 verringerte sich demnach die im Straßen-, Schienen- und Binnenschiffsgüterverkehr beförderte Gütermenge insgesamt um 16,6 Prozent, die Verkehrsleistung um 15,1 Prozent. Dabei verzeichneten alle Verkehrsträger im Vergleichszeitraum zweistellige prozentuale Mengen- und Leistungsrückgänge.

Die rückläufige Industrieproduktion und die geringere Handelstätigkeit spiegelten sich sowohl im Binnenverkehr als auch im grenzüberschreitenden Verkehr wider. Besonders betroffen von der rückläufigen Verkehrsnachfrage zeigte sich der Schienengüterverkehr, der nach einem mehrjährigen Wachstum nun überproportionale Mengen- und Leistungsrückgänge zu verzeichnen hatte und deshalb laut BAG Anteile am Modal Split verlor. In den letzten Monaten sei eine Stabilisierung des Güterverkehrs-marktes auf niedrigem Niveau erkennbar, eine durchgreifende Verbesserung zeichnet sich bislang nicht ab.

Infolge der erheblichen Verschlechterung der Auftrags- und Beschäftigungslage ist laut Erkentnissen des Bundesamtes die Kapazitätsauslastung bei den deutschen Güterverkehrsunternehmen deutlich zurückgegangen. Vor dem Hintergrund hoher Laderaumüberkapazitäten auf dem deutschen und europäischen Güterverkehrsmarkt habe der inter- und intramodale Preiswettbewerb um das verbleibende Beförderungsaufkommen spürbar an Intensität gewonnen. Insgesamt habe sich die wirtschaftliche Situation in weiten Teilen des Güterverkehrsgewerbes im bisherigen Jahresverlauf erheblich verschlechtert.

Dieser Abwärtstrend zeigt sich im Bereich des Straßengüterverkehrs bereits in einer spürbaren Zunahme der Insolvenzverfahren und der Zahl der Betriebsaufgaben. Eine Vielzahl der Verkehrsunternehmen hat zudem auf die aktuelle Marktlage mit einer Stilllegung von Beförderungskapazitäten, der Einführung von Kurzarbeit sowie Personalentlassungen reagiert. Die Investitionsneigung hat laut BAG-Marktbeobachtung deutlich nachgelassen.

Im Bereich des Straßengüterverkehrs waren sowohl der gewerbliche Verkehr als auch der Werkverkehr von der wirtschaftlichen Entwicklung stark betroffen. Hohe Mengen- und Leistungsrückgänge zogen sich ausnahmslos durch alle Entfernungsbereiche. Besonders hoch fielen diese aufgrund der schwachen Baukonjunktur im Nahbereich aus. Die massiven Rückgänge des Außenhandels spiegelten sich in den Werten des grenzüberschreitenden Verkehrs sowie den Aufkommensmengen an Halb- und Fertigwaren wider. Infolge der geringen Verkehrsnachfrage gingen im 1. Halbjahr 2009 die mautpflichtigen Fahrleistungen im Vergleich zum 1. Halbjahr 2008 um 15,4 Prozent zurück.

Die Fahrleistungen mit umweltfreundlicheren Euro-5-LKW haben laut BAG seit der Mautanpassung signifikant zugenommen und erreichten im 1. Halbjahr 2009 bereits einen Anteil von 46,4 Prozent an den gesamten mautpflichtigen Fahrleistungen in Deutschland. Insgesamt deutet die jüngere Entwicklung der mautpflichtigen Fahrleistungen auf eine Stabilisierung des Güterkraftverkehrsmarktes auf niedrigem Niveau hin.

Die erhebliche Verschlechterung der Auftrags- und Beschäftigungslage hat auf dem deutschen und europäischen Güterkraftverkehrsmarkt hohe Laderaumüberkapazitäten bedingt. Der Preiswettbewerb um das verbleibende Beförderungsaufkommen hat spürbar an Intensität gewonnen; insbesondere große Speditions- und Logistikunternehmen haben ihre Akquisitionsaktivitäten verstärkt. Sowohl bei nationalen als auch bei internationalen Beförderungen im Straßengüterverkehr waren im Verlauf des 1. Halbjahres 2009 auf dem Spotmarkt Preisrückgänge im zweistelligen Prozentbereich zu beobachten. (sb)

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