Frankfurt/Main. Rund 900 deutsche Fuhrunternehmen stehen nach Schätzung des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung BGL bis zum Jahresende vor dem Aus. Es drohen 80.000 Arbeitsplätze wegzufallen, sagte der BGL-Hauptgeschäftsführer, Karlheinz Schmidt, der „Wirtschaftswoche“. Betroffen seien vor allem kleine Transporteure, die als Subunternehmer für große Speditionen unterwegs seien. Ursache für die schlechten Prognosen sei die geringe Nachfrage in der Krise.
Nach Ansicht des Logistik-Experten Hans-Christian Pfohl von der TU Darmstadt ist ein Ende der Talfahrt nicht absehbar. Die Erhöhung der LKW-Maut im Januar verstärke den Druck auf kleine Firmen, sagte Pfohl der „Wirtschaftswoche“. Viele Unternehmen hätten es nicht verstanden, sich von der reinen Transportleistung ein Stück weit unabhängig zu machen. „Wer nur transportiert, ist austauschbar“, sagte Pfohl.
Dem Magazin zufolge stieg der Zahl der Insolvenzanträge in der Transportbranche im ersten Halbjahr um mehr als 30 Prozent. In diesem Zeitraum hätten bereits 445 Betriebe aufgegeben. 2008 waren insgesamt 531 von 55.000 Transportunternehmen vom Markt verschwunden. In der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sprach Schmidt von der schwersten Krise des Transportgewerbes in der Nachkriegszeit. Um ein Mehrfaches höher als die Zahl der Transportunternehmen, die wegen einer Insolvenz schließen mussten, sei die Zahl derjenigen, die stillschweigend vom Markt verschwunden seien. (ah)
BGL: 900 Fuhrunternehmen vor dem Aus
12.10.2009 17:17 Uhr
Frankfurt/Main. Rund 900 deutsche Fuhrunternehmen stehen nach Schätzung des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung BGL bis zum Jahresende vor dem Aus.