Weil er in großem Stil die LKW-Maut geprellt haben soll, verurteilte die chinesische Justiz einen Fahrer zu lebenslanger Haft. Das sogar für chinesische Verhältnisse extrem harte Urteil hatte nach Bekanntwerden großen Unmut in der chinesischen Bevölkerung hervorgerufen. Unzählige Kommentare im Internet wiesen unter anderem darauf hin, dass die hohen Straßenbenutzungsgebühren die Einkünfte des auf eigene Kosten arbeitenden Fahrers bei weitem überschritten.
Zwischen Mai 2008 und Januar 2009 soll der Fahrer mehr als 2300 Mal gefälschte Militär-Nummernschilder auf seine beiden Lastwagen geschraubt haben, mit denen er Kies transportierte. Militärfahrzeuge sind in China von Straßenbenutzungsgebühren befreit. Zusätzlich zu der lebenslangen Freiheitsstrafe war er zu einer Geldbuße von zwei Millionen Yuan (226.000 Euro) verurteilt worden. Der Fall soll nun erneut geprüft werden. (jb)
China: Lebenslange Haft für Mautbetrüger
17.01.2011 18:29 Uhr

Extrem hartes Urteil löst in China Proteste aus.