Am Berg trennt sich die Spreu vom Weizen, denn hier zeigt sich, wie leistungsfähig ein Lkw wirklich ist. Der Hersteller Mercedes-Benz hat nun seinen kürzlich vorgestellten eActros 300 als Sattelzugmaschine in den österreichischen Hochalpen getestet.
Wie die Stuttgarter berichten musste der E-Lkw eine 111 Kilometer lange Strecke mit 2300 Höhenmetern bewältigen. Die maximale Steigung habe bei 13 Prozent gelegen. Wichtig zu erwähnen: Der Auflieger wurde laut Mercedes-Benz voll ausgeladen, das Gespann wog also in Summe 40 Tonnen.
Ein besonderer Augenmerk der Ingenieure sollte der Rekuperation, also der Energierückgewinnung des Elektro-Actros gelten. Glaubt man den übermittelten Zahlen, so scheint diese eine ordentliche Wirkung entfaltet zu haben: Laut Hersteller konnten auf der Strecke rund 180 Kilowattstunden Energie „zurückgeholt“ werden – wer stattdessen die Betriebsbremse genutzt hätte, würde grob geschätzt rund 150 Kilometer Reichweite in der Ebene herschenken.
Dank ausgiebiger Nutzung der Rekuperation zeigte den Daten von Mercedes-Benz zufolge die Ladeanzeige am Ende der Tour noch knapp 40 Prozent Restenergie an. Der Test gilt also als bestanden, wenngleich sich ein interessanter Fakt aus der Ferne leider nicht bewerten lässt: Wie groß oder klein war die Mühe, mit der sich der eActros die Berge hinaufkämpfen musste? Hinter der Spreu-oder-Weizen-Frage steht also noch ein kleines Fragezeichen.
Der eActros 300 ist bislang nur als Fahrgestell erhältlich. Die Serienproduktion der getesteten Sattelzugmaschine beginnt Mercedes-Benz zufolge in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres. (ff)