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IAA Nutzfahrzeuge: Es bewegt sich was

27.09.2016 08:00 Uhr
IAA Nutzfahrzeuge: Es bewegt sich was
Auch dem Stand von ZF Friedrichshafen statteten die Vertreter aus Politik und Wirtschaft einen Besuch ab
© Foto: Martin Orthuber

Schon bei der Eröffnung der IAA Nutzfahrzeuge zeigte sich, dass Digitalisierung, Konnektivität und E-Mobilität die Branche verändern.

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Stell Dir eine Welt vor, die von Ideen angetrieben wird ("Imagine a world driven by ideas"), lautete in diesem Jahr das Motto der 66. IAA Nutzfahrzeuge in Hannover, mit dem Moderatorin Nina Ruge die Feierlichkeiten einleitete. Tatsächlich wurden reichlich neue Ideen präsentiert auf dieser Welt-Leitmesse. Urbane Logistik, E-Mobilität, Digitalisierung, Konnektivität - kaum ein Aussteller, der dazu keine Vorstellung hatte. Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok merkte in seinem Grußwort an: "Die Lösungen sind da, wir wissen nur noch nicht so ganz, wie wir die Stecker zusammenstecken."

Darin scheint eines der Probleme zu liegen. Wolfgang Bernhard, Chef von Daimler Trucks & Buses, wiederholte, was er schon vor drei Monaten einmal gesagt hat: Nicht jeder Hersteller solle seine eigene Sprache entwickeln. Ein Mercedes müsse auch mit einem Volvo und einem MAN kommunizieren können. Andreas Renschler, Vorstandsmitglied bei Volkswagen und verantwortlich für den Geschäftsbereich Nutzfahrzeuge, also auch Scania und MAN, konzentrierte sich in seinen Redebeiträgen eher auf die Bereiche E-Mobilität und alternative Antriebe für alle Klassen. Durch die Bank einig war man sich, dass es auch in Zukunft nicht ohne den Diesel gehen wird, trotz aller Ideen.

DIE GRENZEN ZWISCHEN KUNDEN UND MITBEWERBERN VERSCHWIMMEN

"Diese IAA ist anders", betonte VDA-Präsident Matthias Wissmann, "disruptiver und innovativer." Die klassische Nutzfahrzeugindustrie und die digitale Welt würden zusammenwachsen. Das könne man fühlen, sagte er. Zum Beispiel auch daran, dass Frank Appel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post DHL, als Nutzfahrzeughersteller mit auf dem Podium stand, denn mit dem Start-up "StreetScooter" baut die Post inzwischen ihre eigenen Zustellfahrzeuge: "Wir können nicht darauf warten, bis entwickelt wird, was unseren Bedürfnissen entspricht. Digitalisierung bringt ein Verschwimmen der Grenzen zwischen Kunden und Mitbewerbern." Der EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft, Günther Oettinger, appellierte an die Hersteller: "Sie sollten morgens beim Duschen nicht an Erbschaftssteuervermeidung denken, sondern an digitale Konzepte."

Nach der Eröffnungsfeier führte der VDA-Präsident die Gäste aus Politik und Wirtschaft zum Messerundgang, damit sich diese selbst querschnittartig einen Überblick über die Neuerungen machen konnten: Knorr-Bremse, Renault Trucks, Continental, Bosch, ZF, Daimler, Mahle, MAN, VW, Kirchhoff, Schmitz Cargobull, Spier, Krone, Kögel und Meiller standen auf dem Programm. Dutzende Journalisten begleiteten den Zug der Prominenz, um den Rundgang möglichst öffentlichkeitswirksam in Szene zu setzen. Leider blieb es an vielen Ständen ein Geheimnis der jeweiligen Geschäftsführer, welche bahnbrechenden Innovationen sie den Gästen erläuterten. Mikrofone und Lautsprecher erscheinen im Zeitalter der Digitalisierung offenbar nicht mehr jedermanns Sache zu sein.

AUCH IM KLEINEN IST KOMMUNIKATION NICHT IMMER GANZ EINFACH

"Da ist noch eine Lernkurve ...", merkte ein Kritiker an. "Das bringt ja nix, wenn ich dem was ins Ohr flüstere." Und auch DAS Foto war nicht einfach zu bekommen. "Bitte keinen Rücken", "Nicht vor den Stern stellen!", "Wer ist denn das jetzt wieder?", "Einer läuft jedes Jahr mit, der nicht angemeldet war und alles durcheinander bringt." "Das ist doch die Merkel!" belehrte ein Messebesucher grinsend, als ein - später als Europaabgeordneter identifizierter - Mann Daumen und Zeigefinger auf Bauchhöhe zum Dreieck formte.

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