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Kanadische Fahrer-Proteste schwappen nach Europa

14.02.2022 11:04 Uhr | Lesezeit: 4 min
Kanada, Protest, Demo, Fahrer
© Foto: Justin Tang/ASSOCIATED PRESS/dpa/picture alliance

Die Protestbewegung kanadischer Lkw-Fahrer greift auf weitere Länder über. Betroffen sind aktuell unter anderem Frankreich, die Niederlande und Belgien.

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Hunderte Lkw-Fahrer legen aus Protest gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung seit Wochen die kanadische Hauptstadt Ottawa lahm: Inzwischen finden diese „Freiheitskonvois“ zunehmend Nachahmer in anderen Ländern, wie unter anderem „Deutschlandfunk“ berichtet.

Zunächst nach Kanada: Dort haben Lkw-Fahrer haben am Wochenende trotz eisiger Kälte und mehrerer Polizeieinsätze ihre Proteste gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung fortgesetzt. Auf der wichtigen Grenzbrücke zwischen der Stadt Windsor in Kanada und Detroit in den USA versuchte die Polizei, die Blockaden aufzulösen. Es kam zu Festnahmen, zahlreiche Fahrzeuge wurden abgeschleppt, wie die Polizei in Windsor am Sonntag mitteilte. 

Zahlreiche Festnahmen und aggressives Verhalten in Ottawa

Auch andernorts in Kanada, wie an anderen Grenzübergängen oder in der Hauptstadt Ottawa, gingen die Proteste weiter. In Ottawa habe es ebenfalls zahlreiche Festnahmen gegeben, teilte die Polizei mit. Die Demonstranten hätten teils „aggressives Verhalten“ gezeigt und Polizisten „überwältigt“. Es kam auch zu Gegenprotesten.

Die Blockade der Ambassador Bridge zwischen Windsor und Detroit - sowie weiterer Grenzübergänge - führte nach Trudeaus Worten zum Stopp der Autoproduktion von sechs Herstellern wegen fehlender Teile. Über die Brücke fließt 25 Prozent des kanadisch-amerikanischen Güterverkehrs - das entspricht pro Tag einem Warenwert von umgerechnet 275 Millionen Euro. Die Region ist wirtschaftlich über die Grenze hinaus eng verwoben. Deshalb hatte Trudeau am Freitag auch mit US-Präsident Joe Biden gesprochen. „Präsident Biden und ich stimmen beide darin überein, dass diese Blockaden aus Gründen der Sicherheit der Menschen und der Wirtschaft nicht fortgesetzt werden können“, hatte Trudeau danach gesagt. Das Weiße Haus äußerte sich ähnlich - und teilte am Sonntag auch mit, dass beide Länder in der Sache weiter eng zusammenarbeiteten.

Proteste auch in drei europäischen Ländern

In Frankreich hat die Polizei hat am vergangenen Wochenende Hunderte Protestler von der Anreise zu einer verbotenen Fahrzeugdemonstration in Paris gegen Corona-Regeln abgehalten. Am Samstagmorgen fingen die Einsatzkräfte an etlichen Zufahrtspunkten am Stadtrand Konvois ab. Bis kurz vor Mittag erteilten die Beamten 283 gebührenpflichtige Verwarnungen, auch etwa weil Menschen Benzinkanister, Hammer, Messer oder Steinschleudern mit sich führten, wie die Polizei auf Twitter mitteilte. Etwa 7000 Polizistinnen und Polizisten standen für den Einsatz bereit. Gegner der französischen Corona-Regeln hatten zu dem Fahrzeugprotest aufgerufen. Sie stören sich an verschärften Regeln für nicht und nicht vollständig Geimpfte, die nur noch eingeschränkt am öffentlichen Leben teilnehmen können. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Proteste waren im Laufe der Woche in verschiedenen Landesteilen gestartet. Die Demonstration in Paris wurde jedoch verboten.

Wie „Deutschlandfunk" schreibt, formiert sich auch in den Niederlanden ähnlicher Protest gegen die Corona-Beschränkungen. In Den Haag blockierten Lastwagen- und Traktorfahrer am Samstag  mit mehreren Fahrzeugen den Zugang zum Parlament. Trotz eines Verbots waren sie mit ihren Fahrzeugen in die Innenstadt gefahren. 

Die belgischen Behörden schoben einem für Anfang dieser Woche in Brüssel geplanten europäischen Treffen von Konvoi-Teilnehmern einen Riegel vor. Die Behörden kündigten zudem die Kontrolle von aus dem Ausland kommenden Fahrzeugen auf dem Weg nach Brüssel an der Grenze an. 

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