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Knorr-Bremse streicht bis zu 700 Jobs in Deutschland

11.08.2025 14:15 Uhr | Lesezeit: 3 min
Die Zentrale des Herstellers von Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge in München, aufgenommen im November 2014
Das Lkw-Geschäft von Knorr-Bremse schwächelt
© Foto: Andreas Gebert/Picture Alliance

Knorr-Bremse will bis zu 700 Stellen in Deutschland abbauen – freiwillige Programme sollen Kündigungen vermeiden. Geschäft mit Eisenbahnbremsen boomt, Lkw-Sparte schwächelt.

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Beim Münchner Lkw- und Zugbremsenhersteller Knorr-Bremse sollen in den kommenden Monaten zahlreiche Arbeitsplätze gestrichen werden. Nach Unternehmensangaben stehen am Standort München derzeit rund 200 Stellen zur Disposition. Insgesamt beschäftigt Knorr-Bremse in Deutschland etwa 5.000 Mitarbeiter.

Laut einem Bericht des Münchner Merkur könnte die tatsächliche Zahl jedoch höher liegen: Interne Unterlagen, die auf einer Betriebsversammlung vorgestellt wurden, sprechen von mindestens 700 Stellen deutschlandweit – das entspricht etwa 13 Prozent der Belegschaft. In München wären demnach über 300 Arbeitsplätze betroffen.

Freiwilligenprogramm statt Kündigungen

Seit Juli setzt die Unternehmensführung auf freiwillige Lösungen wie Altersteilzeit und Aufhebungsverträge. Besonders im Bereich Rail stoße das Programm auf positive Resonanz, sodass betriebsbedingte Kündigungen derzeit nicht notwendig seien. Auch für den Bereich Truck gebe es ein entsprechendes Angebot.

Teil des Strategieprogramms „Boost“

Der Stellenabbau ist Teil des seit über einem Jahr laufenden Konzernprogramms „Boost“, das Knorr-Bremse langfristig wettbewerbsfähig und effizient aufstellen soll. Die Maßnahme sei strategisch motiviert und stehe nicht im Zusammenhang mit der aktuellen US-Zollpolitik. Trotz der Einschnitte bekenne sich das Unternehmen klar zum Produktionsstandort Deutschland. Erst kürzlich wurde die Erweiterung des europaweit größten Truck-Standorts in Aldersbach (Niederbayern) angekündigt.

Geschäftsentwicklung stabil – Unterschiede zwischen Sparten

Trotz der angespannten Marktlage konnte Knorr-Bremse seine Geschäftslage weitgehend stabil halten. Im ersten Halbjahr 2025 sank der Umsatz nur leicht von 3,99 auf 3,96 Milliarden Euro. Der Nettogewinn verringerte sich von 313 auf 294 Millionen Euro.

Während das Geschäft mit Eisenbahnbremsen um fast 10 Prozent auf knapp 2,2 Milliarden Euro wuchs und der Auftragseingang um 18 Prozent zulegte, kämpft der Bereich Lkw-Bremsen mit der Branchenflaute – dort gingen Umsätze, Auftragseingänge und Auftragsbestände spürbar zurück.

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