Düsseldorf. Gaffer sollen nach dem Willen von mehreren Bundesländern härter bestraft werden. „Unser Ziel ist es, Gaffen mit bis zu zwei Jahren Gefängnis zu bestrafen“, sagte der Sprecher des nordrhein-westfälischen Justizministeriums, Peter Marchlewski, am Donnerstag in Düsseldorf. Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern wollen an diesem Freitag eine entsprechende Initiative in den Bundesrat einbringen.
Nach Informationen der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitag) soll schon das Fotografieren von Todesopfern unter Strafe gestellt werden. „Und zwar nicht erst, wenn ein Gaffer es wirklich getan hat. Schon wenn der Gaffer versucht, ein solches Foto zu schießen, muss er damit rechnen, für bis zu zwei Jahre ins Gefängnis zu gehen“, sagte NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) der Zeitung.
Biesenbach verwies bei seinen Äußerungen auf einen schweren Verkehrsunfall mit drei Toten auf der A3 bei Ratingen am 16. November 2017. Damals hatten Verkehrsteilnehmer auf der Gegenfahrbahn Fotos und Handy-Videos von der Unfallstelle gemacht.
Das Gesetz sieht derzeit Bußgelder zwischen 20 und 1000 Euro vor. Freiheitsstrafen sind dort auch angeführt. Allerdings ist das reine Fotografieren von verunglückten Verstorbenen bislang nicht strafbar. (dpa)