Hoogeveen. Diebstähle oder bewaffnete Raubüberfälle machen dem Transportgewerbe in den Niederlanden immer mehr zu schaffen. Wie die „VerkehrsRundschau“ meldete, beläuft sich der jährliche Schaden durch Kriminalität laut dem niederländischen Wirtschaftsministerium mittlerweile auf rund 500 Millionen Euro. „Noch vor fünf Jahren waren es 350 Millionen Euro“, bestätigte Jaap Stalenburg, Sprecher beim niederländischen Tarnsportversicherungs-Spezialisten Transport Verzekerings Maatschappij (TVM) gegenüber dem Fachmagazin.
Besonders hoch im Kurs bei Langfingern stehen laut Stalenburg hochwertige Konsumgüter, die sich schnell zu Geld machen lassen. In dem Bericht äußerte sich der Versicherungsexperte besorgt über die Gewaltzunahme gegenüber LKW-Fahrern. Geiselnahmen oder Schießereien mit der Polizei, bei denen die Gauner mitunter automatische Waffen einsetzen, seien heute keine Seltenheit mehr. Die meisten Kriminellen operierten in gut organisierten Banden, die ihre Aktionen sehr genau vorbereiten. „Dazu gehört auch, dass sie sorgfältig ihre potenziellen Opfer ausspähen“, heißt es weiter.
Um dem organisierten Verbrechertum die Stirn bieten und Diebstähle verhindern zu können, müssten LKW-Fahrer entsprechend geschult werden, betonte TVM. Derzeit arbeiten die Versicherungsspezialisten an einer Stärken-Schwächen-Analyse, die Schäden eindämmen und Schwachstellen ausmerzen soll. Umgekehrt erwartet TVM von seinen Versicherungsnehmern, dass sie im Interesse ihres eigenen Schutzes aktiv an den Programmen mitwirken. (ag)
Niederlande: Gauner werden immer gewiefter
06.09.2010 14:02 Uhr
Organisierte Verbrecherbanden bescheren dem niederländischen Transportgewerbe einen Schaden von 500 Millionen Euro pro Jahr.